Voraussetzung für ein geordnetes Wachstum und die Differenzierung von Geweben und Organen ist die interzelluläre Kommunikation. Eine wesentliche Rolle spielen dabei Wachstumsfaktoren, die ihre Effekte an Zielzellen über die Bindung und Aktivierung spezifischer Oberflächen-Rezeptoren entfalten. Eine Gruppe von Wachstumsfaktor-Rezeptoren besitzt intrinsische Aktivität als Protein-Tyrosinkinasen (PTK) im intrazellulären Teil des Moleküls, welche durch Ligandenbindung aktiviert wird. Die Stimulation der Rezeptoren löst eine Kaskade von intrazellulären Ereignissen aus, die in den letzten Jahren weitgehend entschlüsselt werden konnte, so daß die Grundlagen für eine klinische Anwendung von Modulatoren der PTK-Aktivität in der Tumortherapie erarbeitet sind. Die verschiedenen Elementarschritte der Signalübermittelung von der Plasmamembran bis zum Zellkern bieten dabei unterschiedliche Angriffspunkte für Inhibitionsstrategien. Diese umfassen eine Blockade der Ligandenbindung ebenso wie die spezifische Inhibition der PTK-Aktivität mit niedermolekularen Wirkstoffen oder die Interferenz mit nachgeschalteten Schritten in der Signal-Kaskade. Aktuelle Fortschritte in der Verfolgung einer „Signaltransduktions-Therapie” sollen am Beispiel der Antagonisierung von Rezeptoren der HER/erbB-Familie aufgezeigt werden.
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Kath, R., Höffken, K. & Böhmer, F. Antagonisierung von Wachstumsfaktor-Rezeptoren bei malignen Erkrankungen . Onkologe 4, 1054–1064 (1998). https://doi.org/10.1007/s007610050295
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050295