Die Mehrheit der Patienten mit fort- geschrittenen soliden Tumoren kann heute, trotz großen punktuellen Fortschritten in Diagnostik, Chirurgie, Bestrahlung und medikamentöser Krebsbehandlung, noch nicht geheilt werden. Das Haupthindernis stellt dabei die Metastasierung dar, die wir heute oft weder initial sicher nachweisen, früh erkennen, noch in hohem Masse verhüten oder wieder zur Rückbildung bringen können. Es gibt aber erwähnenswerte Ausnahmen von dieser bedenklichen Tatsache, die bereits heute die Wirksamkeit tertiärer Tumorprävention beweisen. Unter tertiärer Tumorprävention wird das Erzielen eines Überlebensgewinns durch Verhinderung oder Verzögerung der Metastasierung nach Primärbehandlung durch adjuvante d. h. multimodale Therapie, konkret durch zusätzliche Chemotherapie, verstanden. Nahziel ist die Verlängerung des rückfallfreien Überlebens, Fernziel die Heilung.
In dieser kurzen Übersicht sollen zuerst die Grundlagen und das Rationale der adjuvanten systemischen Chemotherapie erklärt und dies anschließend an drei Beispielen illustriert werden, nämlich: Mammakarzinom, kolorektale und nichtkleinzellige Bronchus-Karzinome. Nicht behandelt werden endokrine Zusatztherapie, Vitamine, Differenzierungs-Induktoren wie Retinoide u. ä.
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Jungi, W., Senn, H. Verhinderung von Rezidiven durch adjuvante Chemotherapie. Onkologe 4, 740–746 (1998). https://doi.org/10.1007/s007610050258
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050258