Das Thema Biotechnologie bzw. Gentechnik in der Medizin und – ganz aktuell – bei der Produktion von Nahrungsmitteln - wird in der Bevölkerung und in den Medien mehr als je zuvor und mit mehr Emotionen diskutiert. Mit dem ausklingenden 20. Jahrhundert bricht eine neue Epoche an, die man als das Gen-Zeitalter bezeichnen könnte. Hierzu stellen sich einige fundamentale Fragen:
1. Wird es in absehbarer Zeit den genetisch „gläsernen” Menschen geben, mit der Gefahr, daß sich der Wert eines Individuums an seiner „genetischen Fitneß” orientiert?
2. Wie gehen wir mit unseren neuen Kenntnissen in der Gentechnik um, oder, anders gefragt, eilen das Wissen und Können der Überlegung noch dem Dürfen – wie so oft – voraus?
3. Sind wir auf dem Weg in eine molekulare Medizin, die es erlaubt, Krankheiten kausal und kurativ zu behandeln?
4. Und, last but not least: wer sind die Nutznießer dieser neuen Entwicklung?
Diese Fragen lassen ansatzweise die Dimension erkennen, in der sich die Diskussion um die Biotechnologie und Gentechnik bewegt. Sie ist gekennzeichnet durch das Spannungsfeld zwischen Spekulationen, Visionen, Ängsten und Emotionen auf der einen Seite sowie Zahlen, Fakten, Forschungsergebnissen, Wissen und Abschätzung des Gefahrenpotentials auf der anderen Seite.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Enghofer, E. Biotechnologisch hergestellte Arzneimittel . Onkologe 4, 191–197 (1998). https://doi.org/10.1007/s007610050191
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050191