Durch molekulare und epidemiologische Studien wurde bewiesen, daß die humanpathogenen Papillomviren (HPV) Typ 16 und 18 ursächlich an der Entstehung des Zervixkarzinoms beteiligt sind. Diese Aussage gilt auch in bisher noch eingeschränktem Maße für andere sog. High-risk-HPV-Typen wie HPV 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56 und 58. Etwa 1/2 Mio. Frauen erkranken jährlich weltweit am Zervixkarzinom und zwischen 1–4% aller jüngeren Frauen leiden an einer Präkanzerose der Cervix uteri. Das Wissen um die virale Genese anogenitaler Neoplasien wird jedoch bisher nicht für die primäre und sekundäre Prävention dieser Erkrankungen eingesetzt. Dies liegt vor allem daran, daß die Infektion mit genitalen HPV-Typen bei jungen Frauen hoch prävalent ist, jedoch nur selten zum Karzinom führt. In der folgenden Übersicht werden daher die wichtigsten vorliegenden epidemiologischen Daten zum Zervixkarzinom und seinen Vorstufen auf ihre Assoziation mit HPV analysiert. Im weiteren werden die molekularbiologischen Daten von HPV für die ano- genitale Karzinogenese dargestellt. Abschließend wird auf die Bedeutung von HPV für die Prävention des Zervixkarzinoms eingegangen.
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Schneider, A., Dürst, M., Jochmus, I. et al. Epidemiologie, Ätiologie und Prävention des Zervixkarzinoms. Onkologe 4, 110–123 (1998). https://doi.org/10.1007/s007610050182
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050182