Etwa 1/3 aller Metastasen manifestiert sich im Skelettsystem. Solitäre Knochenmetastasen sind erheblich seltener als multiple Läsionen. Die Abgrenzung einer ossären Metastase von einem primären Knochentumor wird erleichtert durch die überdurchschnittlich häufige Lokalisation sekundärer Knochentumoren im Becken und in den Wirbelkörpern. Bei 30–35% aller Patienten mit Knochenmetastasen ist zum Zeitpunkt der Diagnose der Primärtumor unbekannt [1, 2]. Knochenmetastasen sind, zusammen mit lymphonodulären und pulmonalen Metastasen, bei unbekanntem Primärtumor in ca. 2/3 aller Fälle nachweisbar [3]. Das vordringliche Ziel der Diagnostik und Therapie von ossären Metastasen mit unbekanntem Primärtumor ist die Symptomlinderung und Komplikationsvermeidung. Einerseits ist die Lebenserwartung von Patienten mit ossären Metastasen – also die Prognose quoad vitam – in Relation zu anderen metastatischen Lokalisationen vergleichsweise gut. Andererseits muß bei Nachweis einer ossären Metastasierung die Prognose quoad curationem in der Regel als infaust eingestuft werden. Lediglich bei ossären Metastasen von Hodentumoren, Lymphomen und Schilddrüsenkarzinomen ist eine kurative Behandlungsmöglichkeit gegeben.
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Kath, R., Sayer, H., Schneider, C. et al. Knochenmetastasen bei unbekanntem Primärtumor. Onkologe 3, 386–391 (1997). https://doi.org/10.1007/s007610050138
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050138