Indikationen für palliative chirurgische Eingriffe ergeben sich u.a. bei quälenden tumorbedingten Symptomen wie Entstellung, sichtbares Tumorwachstum, Geruchsentwicklung, Schluckstörung, Erbrechen, chronischer Ileus, Blutung, Erstickungsgefahr, Ikterus und Harnstau. Palliative operative Eingriffe zielen häufig auf eine Passagewiederherstellung bei tumorbedingten Obstruktionen oder auf die Verhinderung exulzerierenden Tumorwachstums mit Entstellung und Verlust der sozialen Bezüge.
Die Aufklärung des Patienten muß den palliativen Charakter des Eingriffs deutlich machen, damit ihm die Basis für eine Mitentscheidung gegeben wird. Die Indikationsstellung orientiert sich in der palliativen Situation besonders kritisch an der Nutzen-Risiko-Abwägung. Die eigentlichen palliativen Eingriffe folgen den allgemein gültigen chirurgischen Regeln. Bei weniger als 10% der Patienten in der palliativen Situation sind Operationen erforderlich und sinnvoll.
Der folgende Beitrag gibt einen Überblick über chirurgische Möglichkeiten in der palliativen Tumortherapie. Neben grundsätzlichen Erwägungen werden einzelne Maßnahmen beispielhaft dargestellt, wobei sich die Beschreibung auf die Viszeralchirurgie beschränkt.
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Pichlmaier, H. Palliative chirurgische Intervention. Onkologe 2, 548–555 (1996). https://doi.org/10.1007/s007610050077
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050077