Die aktuellen Empfehlungen zum Vorgehen bei Anthrazyklin-Extravasaten sind weitgehend empirischer Natur und basieren ausschließlich auf Tierversuchen und klinischen Fallberichten. Die konservative Behandlung hat die Vermeidung paravasatbedingter lokaler Gewebsschäden sowie die Erhaltung der funktionalen und morphologischen Hautintegrität zum Ziel und ermöglicht in der Regel eine plangerechte Fortsetzung der Chemotherapie. Im Gegensatz zur konservativen Therapie stellt das chirurgische Debridement mit konsekutiver Hauttransplantation ein Verfahren dar, das mit operationsassoziierter Morbidität, Transplantatproblemen und Wundheilungsstörungen einhergehen kann und deshalb nur als ultima ratio Anwendung finden sollte. Die vorliegende Übersicht fasst die aktuellen Fragestellungen zur Extravasation von Anthrazyklinen zusammen, wobei Doxorubicin, Epirubicin, Daunorubicin und Idarubicin als Beispiele “lokal toxischer” antineoplastischer Verbindungen gelten können, die nach Extravasation zur Gewebsnekrose führen können. Als Grundlage wurden publizierte Tierversuche, klinische Erfahrungsberichte und verfügbare Einzelfalldokumentationen sowie Literaturübersichten seit 1976 berücksichtigt.
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Kraft, A., Weinig, S., Edinger, M. et al. Anthrazyklin-Extravasate . Onkologe 6, 674–686 (2000). https://doi.org/10.1007/s007610050043
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050043