In der Behandlung von Patienten, die einer Whipple'schen Operation zugeführt werden, ist die interventionelle, präoperative Anlage einer Gallengangsdrainage zur Routine geworden. Dies gilt insbesondere für Patienten mit einem Ikterus. Jedoch gibt es hierfür keine überzeugende Grundlage im Sinne der “evidence-based medicine”. In einer aktuellen retrospektiven Arbeit aus den Vereinigten Staaten wurde anhand von prospektiv erfaßten Patientendaten gezeigt, daß die präoperative Anlage einer Gallengangsdrainage (endoskopisch, perkutan, operativ) sich nachteilig auf den postoperativen Verlauf auswirkt. Die Autoren fanden eine signifikante Assoziation für das Auftreten von postoperativen Komplikationen, postoperativen infektiösen Komplikationen, intraabdominellen Abszessen und einer erhöhten Mortalität nach präoperativer Anlage einer Gallengangsdrainage. Obwohl auch diese Arbeit keine prospektive, kontrollierte Untersuchung ist, gibt sie Anlaß, das präoperative Procedere bei Raumforderungen des Pankreas und der Gallenwege zu überdenken.
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Brockmann, J., Senninger, N. Assoziation der präoperativen biliären Drainage mit dem postoperativen Outcome nach Pankreaskopfresektionen. Onkologe 6, 157–159 (2000). https://doi.org/10.1007/s007610050031
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DOI: https://doi.org/10.1007/s007610050031