Epidemiologie von Eierstockkrebs in Deutschland

Zusammenfassung

Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über die Epidemiologie von Eierstockkrebs (Ovarialkarzinomen) in Deutschland, basierend auf den Daten der bevölkerungsbezogenen Krebsregister der Bundesländer. Mehr als 7000 Frauen sind jedes Jahr von einer Krebserkrankung der Eierstöcke betroffen, 5400 versterben daran. Etwa eine von 71 Frauen erkrankt im Laufe ihres Lebens an Eierstockkrebs. Die Erkrankungsraten steigen bis zum 85. Lebensjahr kontinuierlich an, das mittlere Erkrankungsalter liegt bei 69 Jahren. Einige seltene Formen von Eierstockkrebs, z. B. die Keimzelltumoren, können bereits bei Kindern und jungen Frauen auftreten. Die meisten der Ovarialkarzinome sind jedoch schnell wachsende, aggressive Tumoren, die überwiegend erst in einem späten Stadium entdeckt werden. Histologisch handelt es sich bei den bösartigen Tumoren der Eierstöcke überwiegend um mäßig bis schlecht differenzierte seröse Adenokarzinome. Die Überlebensaussichten unterscheiden sich erheblich nach der Morphologie des diagnostizierten Tumors. Erkrankungs- und Sterberaten am Ovarialkarzinom nehmen in Deutschland seit der Jahrtausendwende kontinuierlich ab, der rückläufige Trend der Erkrankungsraten ist auch international zu beobachten.

Abstract

This article provides an overview of the epidemiology of ovarian cancer in Germany, based on data from the population-based cancer registries of the federal states. More than 7000 women are affected by cancer of the ovaries every year; 5400 die from it. About one in every 71 women develops ovarian cancer during lifetime. The disease rates increase continuously up to the age of 85, the mean age of diagnosis is 69 years. Some rare types of ovarian cancer, e. g. Germ cell tumors already occur in children and young women. However, most of the ovarian cancers are fast-growing, aggressive tumors, which are mostly discovered only in a late stage. Malignant tumors of the ovaries are predominantly moderately to poorly differentiated serous adenocarcinomas. Survival prospects differ considerably according to the morphology of the diagnosed tumor. Incidence and mortality rates in ovarian cancer have been steadily declining in Germany since the turn of the millennium, a trend that can also be observed internationally.