Zusammenfassung
Das Gespräch mit dem unheilbar kranken Patienten gehört zu den anspruchsvollsten ärztlichen Aufgaben. Dieser Beitrag beschäftigt sich mit den Grundlagen dieses ärztlichen Gesprächs, beschreibt ein praxisnahes Modell für das Überbringen schlechter Nachrichten und geht schließlich auf die Kommunikation innerhalb des betreuenden Teams ein. Grundlegend ist eine Gesprächshaltung, die darauf verzichtet, auf jede Frage mit einer Antwort zu reagieren, sondern die vielmehr in der Lage ist, die tiefbewegenden Fragen eines sterbenden Menschen auszuhalten. Von entscheidender Bedeutung ist auch die Auseinandersetzung des Arztes bzw. des Helfers mit dem eigenen Leid, der eigenen Leidfähigkeit. Bei schwierigen Gesprächen, die das Überbringen schlechter Nachrichten beinhalten, hat sich im klinischen Alltag das von Buckman und Baile entwickelte „SPIKES“-Protokoll bewährt. Die sechs Schritte dieses Protokolls sind: Wahl eines geeigneten Gesprächsrahmens, Erfassung des Vorwissens und des Informationsbedürfnisses des Patienten, Wissensübermittlung, Exploration der hierdurch ausgelösten Emotionen und empathische Reaktion, Zusammenfassung und Festlegung der weiteren Strategie. Im betreuenden Team ist eine offene und strukturierte Kommunikation unter den Teammitgliedern eine der wesentlichen Voraussetzungen, um eine gute Begleitung des Patienten zu ermöglichen, die emotionalen Belastungen der Teammitglieder aufzufangen und die Stabilität des Teams zu erhalten.
Abstract
Communicating with the incurable patient is one of the most challenging tasks a doctor may have to undertake. This paper deals with the basics of how doctors should conduct conversations with incurable patients; it describes a practice-oriented model for the delivery of bad news and finally examines communication within the team caring for such patients. The ability to give space for questions and emotions has an enormous impact on the quality of the encounter. Decisive importance is also attached to the health professionals insight of his or her own ability to cope with suffering. In breaking bad news the ‘SPIKES’ protocol (Setting, Perception, Information needs, Knowledge, Exploration of emotions and empathy, Summary and Strategy) developed by Buckman and Baile has proved valuable in day-to-day clinical practice. Open and structured communication within the team is an essential prerequisite in order to permit good patient care as well as to maintain team stability and to allow team-members to cope with the emotional impact of palliative care.
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Weber, M., Müller, M. & Ewald, H. Kommunikation in der Palliativmedizin. Onkologe 11, 384–391 (2005). https://doi.org/10.1007/s00761-005-0852-2
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