Das Zusammentreffen von malignen Tumoren und Schwangerschaft ist selten. Die Frage, ob eine Schwangerschaft mit ihren hormonellen und immunologischen Veränderungen Einfluss auf das Tumorwachstum haben kann, wird kontrovers diskutiert. Die Mehrzahl der Befunde spricht dafür, dass die Schwangerschaft keinen entscheidenden Einfluss auf den Verlauf eines Karzinoms hat. Die in der älteren Literatur beschriebene Häufung prognostisch ungünstiger Tumortypen ist z.B. für das Zervixkarzinom keineswegs gesichert [7]. Zu bedenken ist andererseits, dass bei der Seltenheit des Zusammentreffens von Schwangerschaft und malignem Tumor eine vergleichende Bewertung von Therapie und Prognose unter der notwendigen Berücksichtigung von Staging,Grading und Art der Behandlung zumeist nicht möglich ist. Übereinstimmung besteht bei der Bewertung des Krankheitsverlaufs darin, dass die Diagnostik in graviditate z.B.beim Zervixkarzinom nicht selten verspätet gestellt wird. Dies führt dazu, das häufig ein fortgeschritteneres Tumorstadium vorliegt, da beispielsweise Blutungssymptome als typische schwangerschaftsbedingte Blutungen gedeutet werden und eine weiterführende Diagnostik unterbleibt [3].
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Baltzer, J. Maligner Tumoren des Uterus in graviditate . Onkologe 8, 1318–1322 (2002). https://doi.org/10.1007/s00761-002-0434-5
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00761-002-0434-5