Krebserkrankungen bei älteren Menschen werden in Zukunft aufgrund der demographischen Charakteristika der Industrienationen mit zunehmender Lebenserwartung und der medizinischen Fortschritte eine immer größere Bedeutung im Gesundheitswesen erlangen. Bereits im Jahre 2030 wird mehr als jeder Fünfte älter als 65 Jahre sein. Derzeit treten über 60% der malignen Erkrankungen im Alter über 65 Jahre auf. Im zurückliegenden Jahrzehnt wurden weltweit über 25% aller Krebserkrankungen in Europa registriert, obwohl hier nur 10% der Weltbevölkerung lebt. Der Grund dafür ist, daß in Europa ein Drittel der über 70-Jährigen leben.
Gleichzeitig umfasst die Lebenserwartung eines heute über 75-Jährigen noch 10–12 Jahre, so dass die Frage nach einer adjuvanten Therapie auch im höheren Alter relevant erscheint. Nur etwa 20% der Patienten, die im Rahmen von klinischen Studien behandelt wurden, waren über 70 Jahre alt. Es besteht somit Unsicherheit, inwiefern die Konsensus-Empfehlungen zur Therapie der kolorektalen Karzinome auch auf ältere Patienten zutreffen. Nach einer Erhebung aus Deutschland an 1001 Patienten erhielten 47% der Patienten über 70 Jahre eine adjuvante Therapie, wobei die einzelnen Gründe, die für oder gegen eine Therapie sprachen, unklar sind. Die vorliegende Metaanalyse aus den USA gibt wichtige Hinweise für die Risiken und den Nutzen einer adjuvanten Chemotherapie bei älteren Patienten mit kolorektalen Tumoren.
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Jakob, A., Bokemeyer, C. Adjuvante Chemotherapie kolorektaler Tumoren . Onkologe 8, 532–533 (2002). https://doi.org/10.1007/s00761-002-0304-1
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00761-002-0304-1