Die chronische Herzinsuffizienz (CHI) ist als Missverhältnis zwischen Versorgungsbedarf und dem Angebot des Herzen zu betrachten. Da die Hauptaufgabe des Blutes eine Ernährungsfunktion ist kann die CHI auch als Unfähigkeit des Herzens, den Körper ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen zu versorgen, definiert werden. Eine neuroendokrine Aktivierung mit Stimulation von Sympathikus, des Vasopressin-, Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems und natriuretischen Peptidsystems bei der akuten Herzinsuffizienz sind zur Aufrechterhaltung einer minimalen Organperfusion notwendig. Mittel- bis langfristig führen diese primären Adaptationsmechanismen jedoch zu nachteiligen Effekten, wie Anstieg des Gefäßwiderstandes, ventrikulärem Remodelling und Remodelling im Blutgefäßsystem. Der chronische arterielle Druckabfall in der Peripherie einerseits und die chronische Stauung auf Basis eines erhöhten Venendruckes bei rechtsventrikulärer Insuffizienz andererseits sind die Ursachen eines Abfalls des arteriovenösen Druckgradienten und damit einer progredienten Minderversorgung der peripheren Organe wie der Skelettmuskulatur.
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Gouya, G., Hülsmann, M. Die kardiale Kachexie. Wien klin Mag 12, 10–16 (2009). https://doi.org/10.1007/s00740-009-0151-4
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