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Haftung für Sozialversicherungsbeiträge bei Beauftragung mit Bauleistungen

  • Aufsatz
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Baurechtliche Blätter

Zusammenfassung

Durch das AuftraggeberInnen-Haftungsgesetz (BGBl I Nr 91/2008) wurden in das ASVG Bestimmungen über eine Haftung für Sozialversicherungsbeiträge bei Beauftragung eines Unternehmens mit der Erbringung von Bauleistungen eingefügt. Der Gesetzgeber will mit Hilfe dieser Auftraggeberhaftung der systematischen Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen durch „Schwindelfirmen“ im Baubereich einen Riegel vorschieben. Unternehmen, die Bauleistungen nicht selbst erbringen, sondern weitergeben, sollen veranlasst werden, auf die Seriosität ihrer Auftragnehmer zu achten (ErläutRV 523 BlgNR 23. GP 2). Im folgenden Beitrag wird ein kurzer Überblick über diese Auftraggeberhaftung gegeben.

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Notes

  1. Eine vergleichbare Vorschrift wurde durch das BBKG 2010 (BGBl I 105/2010) in § 82a EStG 1988 für die vom Finanzamt einzuholenden lohenabhängigen Abgaben eingefügt.

  2. Vgl Rebhahn, Grundfragen einer Auftraggeberhaftung für Sozialversicherungsbeiträge, DRdA 2008, 207 (209); Reisenhofer, Die Auftraggeberhaftung gem §§ 67a ff ASVG im Konkurs des Subunternehmers, ZIK 2008, 150; aA Völkl, Zur Reichweite der AuftraggeberInnenhaftung der §§ 67a ff ASVG, RdW 2009, 724 ff.

  3. ErläutRV 523 BlgNR 23. GP 3; Hilber, Neue Haftung für SV-Beiträge im Baugewerbe, UFSaktuell 2008, 277; Reisenhofer, Auftraggeberhaftung (FM 2) 150 f; aA Völkl, AuftraggeberInnenhaftung (FN 2) 724 ff.

  4. Siehe weiterführend zum Begriff der Bauleistungen iSv § 19 Abs 1a UStG zB Ruppe, Umsatzsteuergesetz3 (2005) Rz 19/3.

  5. Die Arbeitskräfteüberlassung miteinbeziehend Grafeneder, Baugewerbe: Auftraggeberhaftung für Sozialversicherungsbeiträge, PVInfo 2008 H 9, 11 FN 1; Hilber, Haftung für SV-Beiträge im Baugewerbe (FN 3) 278 FN 1.

  6. ErläutRV 523 BlgNR 23. GP 4.

  7. Vgl allgemein zur Haftung des Beschäftigers für Sozialversicherungsbeiträge Resch, Arbeitskräfteüberlassung und Sozialrecht, DRdA 2001, 399 (403 ff).

  8. Vgl auf der Homepage der Wiener Gebietskrankenkasse „FAQ – speziell für Auftraggeber/innen“, abrufbar unter http://www.wgkk.at/portal27/portal/wgkkportal/channel_content/cmsWindow?p_pubid=142631&action=28p_menuid=68147&p_tabid=5pd915933 (31.3.2011).

  9. Vgl zu diesen Böhm/Pletzer in Schwimann, ABGB2 (2001) § 2 BTVG Rz 10 ff; Krejci in Rummel, ABGB3 (2000) §§ 1165, 1166 Rz 44.

  10. AA Völkl, AuftraggeberInnenhaftung (FN 2) 724 ff.

  11. Vgl Rebhahn, Grundfragen einer Auftraggeberhaftung (FN 1) 209.

  12. Vgl ErläutRV 523 BlgNR 23. GP 4; Galler, Die neue Auftraggeberhaftung bei Bauleistungen und die Arbeitslosenversicherung für Selbständige, ZAS 2009/19, 109 (110).

  13. ErläutRV 523 BlgNR 23. GP 4.

  14. Rebhahn, Grundfragen einer Auftraggeberhaftung (FN 2) 212.

  15. Vgl Rebhahn, Grundfragen einer Auftraggeberhaftung (FN 2) 210; Thomas, Sozialversicherungsbeiträge in der Bauwirtschaft – Ausgewählte Fragen der neuen Auftraggeberhaftung, ZAS 2009/3, 19.

  16. Es handelt sich daher um eine „Ausfallshaftung“ (vgl zur verfassungsrechtlichen Zulässigkeit der Haftung Thomas, Sozialversicherungsbeiträge in der Bauwirtschaft (FN 15) 19 f; vgl weiters VfGH 9.3.1989, G 163/88 zu § 67 Abs 10 ASVG).

  17. Rebhahn, Grundfragen einer Auftraggeberhaftung (FN 2) 212.

  18. Diese Bestimmung wird auf alle Fälle angewendet, in denen jemand eine materiell fremde Schuld bezahlt, für die er aufgrund eines Rechtsgeschäftes oder kraft Gesetzes haftet (P. Bydlinski in KBB3 (2010) § 1358 Rz 1).

  19. Zum Leistungszeitpunkt siehe § 67a Abs 3 ASVG.

  20. Vgl ErläutRV 523 BlgNR 23. GP 7.

  21. Rebhahn, Grundfragen einer Auftraggeberhaftung (FN 2) 212.

  22. Vgl Rebhahn, Grundfragen einer Auftraggeberhaftung (FN 2) 212.

  23. Vgl ErläutRV 523 BlgNR 23. GP 7.

  24. Eine schuldbefreiende Wirkung kommt der Zahlung uE jedoch dann nicht zu, wenn (und solange) die Zahlung nicht zuordenbar ist, weil die gem § 67a Abs 4 ASVG erforderlichen Überweisungsdaten fehlen. § 82a Abs 5 EStG regelt, wie einlangende Haftungsbeträge auf die Haftungen nach § 67a ASVG und § 82a EStG aufzuteilen sind.

  25. ErläutRV 523 BlgNR 23. GP 5.

  26. ErläutRV 523 BlgNR 23. GP 5.

  27. Vgl Bartos, Die neue Auftraggeberhaftung im Kampf gegen den Sozialbetrug, SozSi 2008, 426 (435).

  28. Grundfragen einer Auftraggeberhaftung (FN 2) 214.

  29. Rebhahn, Grundfragen einer Auftraggeberhaftung (FN 2) 214.

  30. Mit einer solchen vertraglichen Regelung kann sich der Auftraggeber insb für den Fall absichern, dass er irrtümlich 20 % des Werklohns an das Dienstleistungszentrum zahlt, obwohl dazu kein Grund bestehen würde (zB weil es sich nicht um die Weitergabe einer Bauleistung nach § 19 Abs 1a UStG handelt oder der Auftragnehmer zum Zeitpunkt der [Teil-]Zahlung des Werklohns in der HFU-Gesamtliste aufscheint), bzw für den Fall, dass es strittig ist, ob überhaupt der Tatbestand des § 67a ASVG erfüllt ist (vgl zB oben Punkt 1.).

  31. Vgl OGH 6 Ob 190/00k = ÖBA 2001, 332 (P. Bydlinski). Siehe auch Aubauer/Neumann, Auftraggeberhaftung, Kurzarbeit und Kombilohn, taxlex 2009, 408: Der Werklohnabzug wäre in diesem Fall vertragswidrig.

  32. Die Vereinbarung, dass der Schuldner aufgrund einer Ermächtigung durch den Gläubiger schuldbefreiend an einen Dritten leisten kann bzw muss, ist grundsätzlich möglich (vgl § 1424 S 1 ABGB; Reischauer in Rummel, ABGB3 (2002) § 1424 Rz 2; Koziol/Welser, Bürgerliches Recht II13 (2007) 96; Dullinger, Schuldrecht AT4 (2010) Rz 4/9).

  33. Vgl auch die allgemeine sozialversicherungsrechtliche Bestimmung zu „Umgehungsgeschäften“ in § 539a ASVG.

  34. Dazu ausführlich Rebhahn, Erweiterte Bau-Auftraggeberhaftung bei Umgehungsfällen, ecolex 2008, 503.

  35. ErläutRV 523 BlgNR 23. GP 6.

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Högl, S., Wiesinger, H. Haftung für Sozialversicherungsbeiträge bei Beauftragung mit Bauleistungen. Baurechtliche Blätter 14, 53–59 (2011). https://doi.org/10.1007/s00738-011-0008-2

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