Der Stellenwert der Arbeit hat sich in den vergangenen Jahrzehnten und Jahrhunderten als Folgewirkung der technischen und gesellschaftlichen Entwicklungen immer wieder verändert. Der Anspruch, dass Arbeit nicht nur das materielle Überleben absichert, sondern auch Freude macht und dem Leben Sinn gibt, wird gerade bei jungen Menschen immer stärker spürbar. Freude an der Arbeit erhöht die Begeisterung und das Engagement und führt zu einer besseren Qualität.

Auch berührt die berufliche Tätigkeit immer mehr Bereiche, die außerhalb des professionell-fachlichen Tuns liegen und das trifft gerade auch für die Mitarbeiter der Gesundheits- und Krankenpflege in ihrem stark vernetzten Umfeld zu. Sie sind mit organisatorischen Aufgaben beschäftigt, müssen mit Behörden und oft auch mit Medien umgehen — und sind mit Fragen des Umweltschutzes konfrontiert. Mit einem Anteil von 4,4 Prozent an der Produktion der globalen Treibhausgase ist der Gesundheitssektor ein durchaus wesentlicher Faktor für den Klimaschutz. Das ist mehr, als der Flugverkehr und die Schifffahrt gemeinsam in die Atmosphäre schleudern, stellt aber auch ein großes Potenzial für eine positive Einflussnahme dar: Müll, Energie, Plastik usw. lassen sich bei bewusstem Umgang und Einsatz durchaus vermeiden. Gleichzeitig können Initiativen, die im beruflichen Umfeld motivierend und damit erfolgreich eingesetzt werden, in den privaten Bereich hineinwirken und damit größere Strahlkraft erhalten. Arbeit und Leben lassen sich heute nicht mehr strikt trennen. Das hat Tücken, aber auch Vorteile, denn es geht letztlich um das gesamte Leben und nicht um dessen Fragmente. Der Schutz der Umwelt ist Schutz des Lebens und der Zukunft.

Das kreative Potenzial sollte jedenfalls genützt werden, denn damit könnten Lösungen für sehr viele aktuelle Probleme wesentlich schneller und umfassender gelöst werden, als durch übergestülpte Entscheidungen. Daran sollte sich jeder Einzelne beteiligen und könnte es auch, denn: „Jeder ist Künstler“, wie der große Gesamtkünstler Joseph Beuys festgestellt hat, der heuer seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Die Kunst beginnt dabei eben mit jedem kreativen Akt. Und das sollte jedem bewusst sein und es sollte auch zugelassen werden. Der Gewinn wäre für beide Seiten und für uns alle groß