Kraftpaket für die Pflege

Caritas setzt sich für Stärkung der Berufsgruppe ein

Pflegende Angehörige bestmöglich unterstützen, Betroffene selbst bestmöglich betreuen und den Pflegeberuf insgesamt stärken - das sind die aktuellen Kernforderungen der Caritas, um den Pflegeberuf zu stärken. „Dem Thema Pflege sollte im nächsten Regierungsprogramm ein Schwerpunkt gewidmet werden“, betonte Caritas Präsident Michael Landau. Als Arbeitgeber richtete sich die Organisation im vergangenen Oktober an Interessenten aus unterschiedlichen Zielgruppen.

Das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) sagt bis zum Jahr 2050 einen Anstieg pflegebedürftiger Menschen in Österreich von derzeit 450.000 auf 750.000 voraus. Mehr als 50.000 zusätzliche Pflegekräfte werden benötigt. Auch die Caritas sucht daher dringend Fachkräfte für Betreuung und Pflege alter und pflegebedürftiger Menschen. „Wir brauchen rasch ein Pflegekraft-Paket. Die Rahmenbedingungen für diesen wichtigen und schönen Beruf müssen rasch verbessert werden“, so Landau. Dazu zählt eine Verbesserung der Gehälter von mobilen Pflegekräften, eine Ausbildungsgarantie für künftige Pflegekräfte und der Zugang zu Pflegeberufen durch neue Ausbildungswege. Darüber hinaus sollten die Ausbildungskosten abgeschafft werden. „Jene Menschen, die sich für die Arbeit im Bereich Pflege und Betreuung interessieren, sollten grundsätzlich auch die Chance haben, diesen Beruf zu ergreifen“, so Landau. Mit dem erstmaligen Angebot einer Berufsbildenden Höheren Schule für Sozial - und Gesundheitsberufe in Gaming, in Niederösterreich, ab 2020 leistet die Caritas einen Beitrag zu neuen Ausbildungswegen. Damit steht erstmal in Österreich eine Pflegeausbildung mit Matura zur Verfügung. Darüber hinaus seien Supervisionszeiten und Fallbesprechungszeiten als fixe Bestandteile für qualitätsvolle Arbeit zu gewährleisten.

Neben der Stärkung der Pflegeberufe und der Entlastung von pflegenden Angehörigen braucht es, so die Caritas, die Unterstützung von pflegebedürftige Menschen selbst: Neue Formen der Kurzzeitpflege, die Stärkung des mobilen Bereichs sind hier ebenso Thema, wie die Erleichterung des Zugangs zu Pflegeangeboten, etwa via e-card, und eine bessere Ausgestaltung des Pflegegeldes.