Design & Kunst

Kolossal in jeder Hinsicht — und schön

Schönes, Kurioses, Unerwartetes — aus einem Internet-Blog entwickelte sich innerhalb von wenigen Jahren eine Plattform für gutes Design und unter fairen Bedingungen hergestellte Objekte und Produkte. „The Colossal Shop“ hat seine reale Heimstatt in Chicago, Illinois, und eine verführerische und informative Internetseite mit einem reichhaltigen Designangebot.

Es gibt Poster, Spiele, Künstlerbedarf, Haushaltsartikel, Kunstobjekte und Schmuck oder auch Süßigkeiten — um nur einige zu nennen. Da finden sich beispielsweise äußerst anspruchsvolle Puzzles wie das unendliche Galaxie-Puzzle von Nervous System: Kein eindeutiger Anfang und kein Ende oder auch: jedes Ende ein Anfang; erstellt aus einem Photo der Milchstraße. Oder auch: Zuckerlöffelchen, deren Fläche eine Totenkopfform darstellt — senkt den Zuckerverbrauch, weil Augen- und Nasenöffnungen die Transportmenge einschränken. Eine Legofigur, eine Badeente oder ein Gummibär mit durchsichtiger Plexiglashülle offenbaren die Anatomie darunter — mit Knochen und Blutversorgung. Die kreativen, liebevoll gestalteten Objekte in den unterschiedlichsten Kategorien erfreuen und amüsieren und die Auswahl ist groß, aber nicht wahllos. Denn das Team des Colossal Shop wählt die Objekte des Sortiments ganz bewusst aus. Designer oder Künstler können ihre Ideen an das Team schicken und bei positiver Rückmeldung, werden die jeweiligen Produkte ins Programm aufgenommen.

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Photo: © The Colossal Shop

Das Projekt begann als persönlicher Kunst- und Design-Blog von Christopher Jobson und wuchs ziemlich ungeplant in ein international anerkanntes Unternehmen. Der Blog ist freilich weiterhin höchst aktiv und findet ebenso wie der Shop begeisterten Anklang. Zehntausende Kunden in mehr als 75 Ländern der Erde zählen sich zu den Empfängern der Colossal Shop Produkte, der Blog kann auf zwei bis drei Millionen Besucher monatlich verweisen. Selbst wenn man nichts tatsächlich erwerben möchte, ist der Besuch der Internetseite https:// colossalshop.com ein sehr unterhaltsamer und anregender Spaziergang. Aber Weihnachten naht und man könnte da durchaus fündig werden....

150 Jahre Wiener Eislaufverein

Erste Schritte, harte Burschen und ein elegantes Tänzchen

Mit relativ wenig Ausstattung, leicht zu erlernen und eine Bewegung, die den ganzen Körper in Anspruch nimmt — Eislaufen hat sich als Sportart, die gesund ist, Freude macht und auch eine soziale Komponente hat, quer durch alle Altersstufen breit etabliert. Eislaufen in Großstädten bietet den Reiz des Naturerlebnisses im dichtverbauten, rundum pulsierenden Gebiet. Eine kleine Oase. Man denke etwa an den Platz vor dem Rockefeller Center in New York, der ab Oktober als Kunsteisbahn Alt und Jung und natürlich auch viele Touristen anlockt. Oder auch den Wiener Eislaufverein am Heumarkt in unmittelbarer Nähe der Innenstadt. Der Verein selbst feiert heuer sein 150-jähriges Jubiläum, seit 1901 ist der Eislaufplatz am heutigen Standort daheim.

Ursprünglich am Areal des heutigen Bahnhofs Wien-Mitte als Natureisbahn lokalisiert, übersiedelte man schließlich auf den bis heute bestehenden Ort, wo 1912, nach dem Vorbild der weltweit ersten Freiluftkunsteisbahn von Eduard Engelmann in Hernals, ebenfalls eine Kunsteisbahn eingerichtet wurde, die zeitweise eine Fläche von 10.000 Quadratmetern erreichte. Heute sind es 6000 Quadratmeter, auf denen zahllose Kinder ihre ersten Schritte auf der glatten Fläche tun, um sich später wilde Verfolgungsjagden zu liefern, wo Paare elegante Tänzchen hinlegen und — im abgegrenzten Bereich — junge Talente kunstvolle Schrittkombinationen üben oder harte Burschen Eishockey trainieren. Bis vor wenigen Jahren konnte man auch noch Schauspieler Otto Schenk seine Runden ziehen sehen, für den der Wiener Eislaufverein in seiner Jugend beliebter Aufenthalts- und „Spiel“ort war.

Eingebettet ist dieses Freizeitparadies ganz nahe beim Stadtpark zwischen dem Wiener Konzerthaus und — noch — dem Hotel Intercontinental, einem der wenigen charakteristischen 60er Jahre Bauten in Wien. Ein Hauch von Freiheit und Unbekümmertheit umweht diese Stätte, nicht zuletzt durch die musikalische Untermalung, die sich je nach Tageszeit und Publikum stilistisch anpasst. Die Idylle wird bekanntlich demnächst ein Ende finden, eine Modernisierung des Ensembles steht bevor. Umso mehr ein Grund, zum 150 Jahr-Jubiläum mit einem Besuch zu gratulieren!

Informationen: http://www.wev.or.at

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Photo: © Public domain/Urheber unbekannt