Abstract
PROBLEM: The prevalence of dementia diagnosed in Austria is about 100,000 cases (Gleichweit und Rossa 2009). The Incidence of this disease increases with age. Research by Zanck and Schacke (2004) has shown that care giving relatives are severely affected by caring for family members suffering from dementia. AIMS OF THE STUDY: Aim of this research was to evaluate the burden on care-giving relatives of patients suffering from dementia. In addition, options reducing that burden available to next of kin care givers in the 30 social and health districts in Tyrol were intended to be enumerated. METHOD: Oral questioning with a standardized instrument was used to assess stressors in a sample of 62 relatives (in 30 social and health districts in Tyrol) who care for a dementia patient. It concerns thereby a convenience sampling. RESULTS: Particularly stressful are: changes in the personality of patients suffering from dementia (92 %), loss of the personal relationship to the patient (80 %), behavioural changes (74.2 %), restriction concerning the personal health of the care-givers (45 %) and the lack of social recognition (36 %). The research shows that assistance available for relatives providing care differs in every social and health district in Tyrol. Most frequent demands of the persons questioned are professional councelling and increased provision of help on an hourly basis for relatives providing care for patients suffering from dementia. CONCLUSION: Care-providing relatives should receive an increased amount of assistance, e. g. in form of professioal councelling and provision of help on an hourly basis for relatives providing (domestic) care to enable them to meet the requirements of nursing without becoming clients themselves.
Zusammenfassung
PROBLEMSTELLUNG: Die Prävalenz der an Demenz erkrankten Menschen in Österreich beträgt laut Gleichweit und Rossa (2009) circa 100.000. Die Inzidenz dieser Erkrankung steigt mit dem Lebensalter. Eine Untersuchung von Zanck und Schacke (2004) zeigt, dass pflegende Angehörige durch die Pflege eines an Demenz erkrankten Angehörigen stark betroffen sind. UNTERSUCHUNGSZIELE: Ein Ziel dieser Untersuchung war, die Belastungen pflegender Angehöriger von Demenzkranken in Tirol darzustellen. Außerdem sollten die angebotenen Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige in den 30 untersuchten Sozial- und Gesundheitssprengeln Tirols aufgezeigt werden. METHODE: Im Rahmen einer mündlichen Befragung wurden Belastungen bei 62 pflegenden Angehörigen von Demenzkranken in 30 Tiroler Sozial- und Gesundheitssprengeln erhoben. Es handelt sich dabei um eine Gelegenheitsstichprobe. ERGEBNISSE: Als besonders belastend werden die Veränderung der Persönlichkeit des Demenzkranken (92 %), der Beziehungsverlust zum Gepflegten (80 %), Verhaltensveränderungen (74,2 %), persönliche Einschränkung der Pflegenden bezüglich der eigenen Gesundheit (45 %) und mangelnde soziale Anerkennung (36 %) von den pflegenden Angehörigen erlebt. Die Untersuchung zeigt, dass alle untersuchten Sozial- und Gesundheitssprengel in Tirol unterschiedliche Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige anbieten. SCHLUSSFOLGERUNG: Pflegende Angehörige von Demenzkranken bedürfen besonderer Unterstützung, wie z. B. in Form einer Beratung oder einer stundenweisen Entlastung bei der Pflege, damit sie den Anforderungen gewachsen sind und nicht selbst zu Pflegebedürftigen werden.
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Mair, A., Mayer-Kleiner, R. & Fritz, E. Subjektive Belastungen und Entlastungsangebote für pflegende Angehörige von Tiroler Demenzkranken. ProCare 15, 9–14 (2010). https://doi.org/10.1007/s00735-010-0392-x
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