Wenn ein Pfandbesteller seinen 100%-Geschäftsanteil an einer GmbH, bei der er Alleingesellschafter und Alleingeschäftsführer ist (Einmanngesellschaft), verpfändet und die Verpfändung namens der Gesellschaft im schriftlichen Pfandvertrag zustimmend zur Kenntnis nimmt, ist die für die Verpfändung erforderliche Publizität gegeben. Mangels jeglicher Interessenkollision ist eine solche Drittschuldnerverständigung in Form einer "Insichverständigung" infolge der Personenidentität des Pfandbestellers und des Organs des Drittschuldners ein zulässiges und nach außen tretendes Zeichen iSd § 452 ABGB. Unter diesen Voraussetzungen ist auch die Verpfändung des Kommanditanteils des einzigen Gesellschafters wirksam.
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Aicher Zur Publizität bei Verpfändung eines GmbH-Geschäftsanteils. wbl 22, 500–503 (2008). https://doi.org/10.1007/s00718-008-1261-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00718-008-1261-2