Auswertung der Umfrage der Kommission für Kataraktchirurgie und intraokulare Implantate für 2021

Die Kommission für Kataraktchirurgie und intraokulare Implantate führt seit 2006 eine österreichweite Umfrage über die Anzahl und Art der Kataraktoperationen durch. Diese wird jährlich sowohl in schriftlicher Form als auch per Online-Formular an die Primarärzt/Innen aller augenchirurgischen Abteilungen in Österreich verschickt.

Folgende Parameter werden ermittelt:

  • Anzahl der Kataraktoperationen,

  • Anzahl der operierenden Augenärzte,

  • Anteil der tageschirurgischen Operationen,

  • Methode der Anästhesie,

  • Art der implantierten Intraokularlinsen (IOL),

  • Anzahl an explantierten IOLs und Explantationsgrund,

  • Antibiotikaprophylaxe,

  • Dauer und Art der postoperativen Medikation.

Für das Jahr 2021 wurden 24 Fragebögen an alle augenchirurgischen Zentren verschickt, davon wurden 19 (79,1 %) retourniert, diese kamen hauptsächlich aus öffentlichen Spitälern, eine Einreichung erfolgte durch ein Sanatorium oder Privatspital. Insgesamt wurden im Jahr 2021 66.355 Kataraktoperationen von 182 Chirurg/Innen durchgeführt. Dies ist eine Steigerung von 27,5 % im Vergleich zu der Anzahl an Operationen im Jahr 2020 (n: 52.059) und damit annährend auf dem Niveau des Jahres 2019 (n: 69.194) vor Beginn der SARS-CoV-2-Pandemie [1].

Das Verhältnis der tagesklinischen zu stationären Katarakteingriffen ist seit dem Jahr 2016 auf einem gleichbleibenden Niveau (2021: 89,12 % Abb. 1).

Abb. 1
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Entwicklung der tagesklinischen Operationen über die Jahre hinweg

Im Jahr 2021 gaben 15 (79 %) Abteilungen „Clear cornea („obligat unblutig“)“ als bevorzugten Zugangsschnitt an, und 4 (21 %) Abteilungen bevorzugten „Limbal („blutig“)“. Zehn (52,6 %) Abteilungen gaben „superior“ als bevorzugten Zugangsort an, 7 (36,8 %) bevorzugten „temporal“ und 2 (10,5 %) „on axis“; 1873 Kataraktoperationen (2,82 %) erfolgten unter systemischer Sedierung. Eine Übersicht über die bevorzugten Inzisionsgrößen sowie Anästhesiemethoden befindet sich in Tab. 1 und 2.

Tab. 1 Präferierte Inzisionsgröße
Tab. 2 Bevorzugte Anästhesiemethode

Im Jahr 2021 wurde an 17 (89,4 %) Abteilungen eine Antibiotikaprophylaxe durch intrakamerale Applikation am Operationsende verbreicht. Eine (5,2 %) Abteilung verabreichte Antibiotika in der Spülflüssigkeit, und 1 (5,2 %) Abteilung verabreichte keine intraoperative Antibiotikaprophylaxe. Insgesamt wurde von 27 (0,041 %) Fällen einer postoperativen Endophthalmitis berichtet. Im internationalen Vergleich zeigen sich hier keine wesentlichen Abweichungen.

Im Jahr 2021 wurden 568 Intraokularlinsen explantiert. Als Hauptgrund hierfür wurden IOL-Dislokation (93 %), Probleme mit Multifokallinsen (2 %), unerwünschte Refraktion (4 %) bzw. IOL-Trübungen (3 %) angegeben (Abb. 2). Damit zeigt die Explantationsrate eine steigende Tendenz seit 2016 (n: 225).

Abb. 2
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IOL Explantationsgründe

Die Dauer der postoperativen Medikation betrug im Durchschnitt in den meisten Fällen 3 Wochen (Abb. 3 und 4).

Abb. 3
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Postoperative Therapiedauer

Abb. 4
figure 4

Postoperative Therapie aufgeschlüsselt nach Abteilungen

Die Aufteilung der verwendeten Implantate ist in Tab. 3 und 4 aufgelistet.

Tab. 3 Bevorzugtes Linsenmaterial im Jahresvergleich
Tab. 4 Angewendeter Linsentyp im Jahresvergleich

Wir danken allen Abteilungen für ihre Mitarbeit.