Die Bedeutung ungesättigter Fettsäuren für das Trockene Auge

Summary

INTRODUCTION: The dry eye syndrome is defined as a multifactorial disease of the tearfilm and the ocular surface, which is accompanied by inflammation. The causes of this disease vary as well as the therapies. Studies have shown an antiinflammatory effect of unsaturated fatty acids. Nowadays, preparations including polyunsaturated fatty acids are tested to achieve a relief of dry eye symptoms. Special attention is paid to omega-3-fatty acids and omega-6-fatty acids because they are physiological mediators in inflammatory events. METHOD: 16 patients suffering from dry eye syndrome due to Meibomian gland dysfunction or primary Sjogren syndrome were supplemented with unsaturated fatty acids during a period of one to four months, in addition to their existing dry eye therapy. Subjective and objective parameters were evaluated. RESULTS: The analysis of the Ocular Surface Disease Index^© (OSDI^©) and the Symptom Assessment in Dry Eye^© (SANDE^©) questionnaires, which are used for the estimation of alterations of subjective perceptions and limitations as well as frequency and severity of ocular surface symptoms, showed significant positive changes after the dietary supplement intake compared to the time before. Lissamine green staining of the ocular surface showed a significant decrease. Break up time, Schirmer test as well as the fluorescein staining of the cornea and the morphology of the eyelids did not change significantly. CONCLUSION: The dietary supplement of omega-3-fatty acids led to an improvement of symptoms and reduction of ocular surface staining in patients suffering from dry eye syndrome due to Meibomian gland dysfunction or primary Sjogren syndrome. The additional intake of omega-3 fatty acids exhibits positive effects when combined with the regular dry eye therapy and may therefore be recommended as an adjunct treatment.

Zusammenfassung

EINLEITUNG: Das Trockene Auge wird als eine multifaktoriell bedingte Erkrankung der Tränenflüssigkeit und der Augenoberfläche definiert, die mit Entzündungszeichen einhergeht. So mannigfaltig die Ursachen der Erkrankung sind, so viele Therapieansätze werden versucht. Da zahlreiche Studien darauf hinweisen, dass ungesättigte Fettsäuren eine antientzündliche Wirkung ausüben können, wird heutzutage der Ansatz verfolgt, mit Präparaten, die mehrfach ungesättigte Fettsäuren enthalten, eine Linderung der Beschwerden beim Trockenen Auge zu erzielen. Besonderes Augenmerk wird hier auf die Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren gerichtet, die als natürliche Modulatoren von Entzündungsaktivitäten angesehen werden. METHODE: 16 PatientInnen mit Trockenem Auge auf Grund von Meibom-Drüsen-Dysfunktion oder primärem Sjögren-Syndrom erhielten eine Nahrungsergänzung mit ungesättigten Omega-3-Fettsäuren zusätzlich zur bestehenden lokalen Sicca-Therapie über einen Zeitraum von ein bis vier Monaten. Subjektive und objektive Parameter wurden ausgewertet. ERGEBNISSE: Die Auswertung der Fragebögen Ocular Surface Disease Index^© (OSDI^©) sowie des Symptom Assessment in Dry Eye^© (SANDE^©), die beide zur Erfassung von Veränderungen subjektiver Empfindungen und Einschränkungen sowie der Häufigkeit und des Schweregrades von Augenoberflächenbeschwerden dienen, verbesserten sich im Vergleich zwischen vor und nach der Einnahme des Nahrungsergänzungsmittels signifikant. Bei der Lissamingrünfärbung der Augenoberfläche zeigte sich ebenfalls eine signifikante Verbesserung. Nicht signifikant veränderten sich die Tränenfilmaufreißzeit, der Schirmertest, die Fluoreszeinfärbung der Hornhaut sowie die Lidkantenmorphologie. SCHLUSSFOLGERUNG: Die Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren führte zu einer Verbesserung der Symptomatik und der Augenoberfläche des Trockenen Auges bei PatientInnen mit Meibom-Drüsen-Dysfunktion oder primärem Sjögren-Syndrom. Daher kann die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren eine sinnvoll ergänzende Therapieoption zur regulären Sicca-Therapie darstellen.