Zusammenfassung
Für die Diagnose von pathologischen Veränderungen bedient sich die Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde heutzutage unterschiedlicher bildgebender Verfahren. Die meisten dieser bildgebenden Verfahren, wie etwa das konventionelle Röntgen, die Computertomographie sowie die digitale Volumentomographie, verwenden Röntgenstrahlung, nutzen also ionisierende Strahlung. Da in der Zahnmedizin das Hauptinteresse dem Hartgewebe gilt, lässt sich damit für die meisten Indikationen eine ausreichende Bildgebung erzielen. Richtet sich das Augenmerk eher auf das Weichgewebe, so ist anderen Techniken, wie etwa der Magnetresonanztomographie oder dem Ultraschall, der Vorzug zu geben. Vorzüge und Grenzen bildgebender Verfahren für die Zahnmedizin sollen am Beispiel der Endodontie präsentiert werden.
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Interessenkonflikt
M.-A. Geibel, A. Euchner und V. Rasche geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
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Dieser Beitrag erschien ursprünglich in der Zeitschrift wissen kompakt 2014 8:3–11, DOI 10.1007/s11838-013-0198-3. Die Teilnahme an der zertifizierten Fortbildung ist nur einmal möglich.
ZFP-Literaturstudium
ZFP-Literaturstudium
Welcher der folgenden Techniken bedient sich die Speicherfolientechnik?
Radiolumineszenz
Elektrolumineszenz
Thermolumineszenz
Piezolumineszenz
Kristallolumineszenz
Welche der folgenden Aussagen zur digitalen Volumentomographie (DVT) trifft zu?
Bei der DVT kommen ein zweidimensionales Strahlenbündel und ein Zeilensensor zum Einsatz.
In einem Umlauf werden mit einem pyramiden- oder kegelförmigen Strahl mehrere Hundert Projektionen gewonnen.
Charakteristisch für dieses Verfahren ist die Konzentration der Darstellung auf Weichgewebe in isometrischer Ortsauflösung.
Bei der DVT besteht im Vergleich zur Computertomographie eine höhere Strahlenbelastung.
Bei der neueren Flatpanel-Technologie erfolgt neben einer Rotation um den Patienten auch eine Translation des Untersuchungsobjekts.
Welche der folgenden Aussagen zur Magnetresonanztomographie (MRT) trifft zu?
Bei der Kernspintomographie handelt es sich um ein bildgebendes Verfahren, das mit ionisierender Strahlung arbeitet.
Die MRT hat sich seit 1980 als hervorragendes diagnostisches Instrument zur Darstellung von Hartgeweben in der Medizin bewährt.
In einem starken Magnetfeld werden die Elektronen von Wasserstoffatomen mittels gepulst eingestrahlter Radiowellen zur Kernspinresonanz angeregt.
Bis jetzt beschränkt sich die Anwendung der MRT hauptsächlich auf die Untersuchung des Kiefergelenks.
Die reduzierte Artefaktanfälligkeit bei der Darstellung von zahnrestaurativen Materialien und die stetig sinkenden Kosten sprechen für eine künftig breite Anwendung in der Zahnmedizin.
Wie viel Prozent organisches Material enthält Dentin?
Bis zu 70%
Bis zu 96%
Ungefähr 40%
Etwa 10%
Ungefähr 20%
Welche der folgenden Aussagen zu den Eigenschaften von Dentin bzw. Schmelz in Zusammenhang mit MRT-Techniken trifft zu?
Zähne bestehen aus gering mineralisierten Bestandteilen.
Dentin und Schmelz enthalten eine große Menge an freien Protonen.
Der Grund, aus dem gewöhnliche MRT-Techniken Hartgewebe nur schlecht darstellen können, liegt in dessen Mineralisierung.
Dentin und Schmelz führen zu einer starken Magnetisierung.
Dentin und Schmelz führen zu einem starken Signal.
Welche der folgenden Aussagen zu Röntgenstrahlung und Strahlaufhärtungsartefakten trifft zu?
In der Röntgenröhre wird keine Strahlung unterschiedlicher Wellenlänge erzeugt, sondern monochromatische Strahlung.
Strahlung mit niedrigerem energetischem Anteil wird stärker absorbiert als solche mit höherer Energie.
Auf dem konstruierten Bild können vor stärker absorbierenden Objekten, wie z. B. metallischen Strukturen, Bildanteile mit höherer Schwärzung auftreten.
Beim Durchtritt von Strahlung durch Materie wird diese reflektiert.
Die Strahlaufhärtung stellt ein sehr seltenes Phänomen in der 3-D-Bildgebung mit Röntgenstrahlen dar.
Wie viel beträgt die T2 -Relaxationszeit für Schmelz?
Unter 250 µs
Unter 25 µs
Unter 50 µs
Unter 5 µs
Unter 2,5 µs
Welche der folgenden Bildfehler zählen zu den intrinsischen Artefakten?
Die konzentrischen Ringartefakte
Die Auslöschungsartefakte
Die „Moiré-Muster“
Die Aliasing-Artefakte
Die bewegungsbedingten Artefakte
Bei einer falschen Kalibrierung der Röntgengeräte kann es zu sog. Streifen- oder Ringartefakten kommen. Woraus resultiert die typische Ringstruktur?
Aus der Divergenz des Kegelstrahls im DVT
Aus einer Bewegung des Patienten während der Aufnahme
Aus hohen Auflösungen und damit verbundenen längeren Umlaufzeiten
Aus Störungen des Magnetfelds
Aus der Drehbewegung der Röntgenröhre und/oder des Detektorenkranzes um das Objekt
Welche der folgenden Aussagen zur digitalen Volumentomographie (DVT) trifft nicht zu?
Länge und Homogenität der Wurzelfüllung werden im DVT schlechter abgebildet als auf konventionellen Röntgenaufnahmen.
Bei Perforationen des Wurzelkanals ist im Hinblick auf die klinische Symptomatik der Sinn der DVT-Untersuchung fraglich.
Die DVT wird im englischen Sprachgebrauch als „cone beam computed tomography“ (CBCT) bezeichnet.
Die Bildverstärkertechnologie ermöglicht mit ihren rechtwinkligen Sensoren die Rekonstruktion eines zylindrischen Volumens.
Bei der DVT handelt es sich um ein computergestütztes Röntgenverfahren.
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Geibel, MA., Euchner, A. & Rasche, V. Zahnärztliches Röntgen: Neuerungen und Perspektiven. Stomatologie 112, 41–49 (2015). https://doi.org/10.1007/s00715-015-0007-z
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