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Medizinrecht als öffentliches Recht?

Zum Referenzcharakter des Medizinrechts für das Verfassungs- und Verwaltungsrecht

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Zeitschrift für öffentliches Recht

Zusammenfassung

Der Beitrag behandelt die öffentlich-rechtlichen Aspekte und Entwicklungslinien des Medizinrechts.

Abstract

The article deals with the aspects of public law and development trends of medical law.

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Notes

  1. Siehe näher Eser, Beobachtungen zum „Weg der Forschung“ im Recht der Medizin, in: Eser/Künschner (Hg), Recht und Medizin (1990) 1 (8 ff); Wahl, Das Öffentliche Recht als Fundament und dritte Säule des Medizinrechts, in: Festschrift Eser zum 70. Geburtstag (2005) 1243 ff (1243).

  2. Siehe Laufs, Arzt und Recht im Wandel der Zeit, in: Eser/Künschner (FN 1) 387 (388) unter Hinweis auf die erste Monographie von Liertz/Pfaffenrath, Handbuch des Arztrechts, 1938.

  3. So zu Recht Wahl, in: Festschrift Eser (FN 1) 1243 (1244).

  4. Exemplarisch die Programmschrift „Plädoyer für ein integratives Medizinrecht“, abgedruckt in MedR 1996, 403; siehe auch die Überblicke über ausländische Rechtsordnungen, in: Eser/Just/Karl (Hg), Perspektiven des Medizinrechts (2004) 79 ff.

  5. Siehe auch Wahl, Festschrift Eser (FN 1) 1243 (1244 f); zur Begrifflichkeit und zur Entwicklung auch Quaas/Zuck, Medizinrecht2 (2008) 1 ff; ferner Rigizahn, Arztrecht-Medizinrecht-Gesundheitsrecht – Gedanken zur Begrifflichkeit des Fachs, RPG 1998, 33 ff.

  6. So ausdrücklich Quaas/Zuck (FN 5) 7.

  7. Darauf beschränkt im Wesentlichen Quaas/Zuck (FN 5) 7.

  8. Siehe hierzu mit zahlreichen Nachweisen auch zur internationalen Diskussion: Spranger, Recht und Bioethik (2010) 53 ff.

  9. Der Terminus „Gesundheitsrecht“ ist ebenfalls ein eher neuerer Begriff (siehe aber den Hinweis von Wahl, in: Festschrift Eser (FN 1) 1243 (1244) mit FN 9 auf eine entsprechende Diskussion in der DDR Anfang der 80er Jahre, in der das „Arztrecht“ durch „Gesundheitsrecht“ ersetzt wurde), mit dem unter Erweiterung der Problemperspektive die Bezeichnung „Medizinrecht“ ersetzt werden soll. – Kingreen, Medizinrecht und Gesundheitsrecht, in: FS Deutsch (2009) 283 (286) bezeichnet das Gesundheitsrecht als „neues Geschwisterchen“ des Medizinrechts.

  10. So der Titel seines Beitrags zur Festschrift Eser (FN 1) 1243 ff.

  11. Siehe mit weiteren Nachweisen Wahl, in: Festschrift Eser (FN 1) 1243 (1246 ff); exemplarisch die Studie von Di Fabio, Risikoentscheidungen im Rechtsstaat (1994).

  12. Siehe hier nur Wahl, in: Festschrift Eser (FN 1) 1243 (1250 ff).

  13. Siehe auch – in etwas anderem Zusammenhang – Kingreen, in: Festschrift Deutsch (FN 9) 283 (284).

  14. Siehe auch Kingreen, in: Festschrift Deutsch (FN 9) 283 (295).

  15. Grundlegend Schmidt-Aßmann, Zur Reform des Allgemeinen Verwaltungsrechts – Reformbedarf und Reformansätze, in: Hoffmann-Riem/Schmidt-Aßmann/Schuppert (Hg), Reform des Allgemeinen Verwaltungsrechts (1993) 11 (20 ff); zusammenfassend Voßkuhle, Neue Verwaltungsrechtswissenschaft, in: Hoffmann-Riem/Schmidt-Aßmann/Voßkuhle (Hg), Grundlagen des Verwaltungsrechts, Bd I (2006) § 1 Rn 43 ff mit weiteren Nachweisen.

  16. Siehe dazu auch Kingreen/Rixen, Sozialrecht: Ein verwaltungsrechtliches Utopia? – Ortsangaben zur (Wieder-)Entdeckung einer Referenzmaterie des Öffentlichen Rechts, DÖV 2008, 741 (744).

  17. Siehe dazu näher Höfling, Professionelle Standards und Gesetz, in: Trute/Groß/Röhl/Möllers (Hg), Allgemeines Verwaltungsrecht – Zur Tragfähigkeit eines Konzepts (2008) 45 ff, insb 57 ff.

  18. Siehe Kingreen/Rixen (FN 16) 741 (745 ff).

  19. Dazu Höfling, Biomedizinische Auflösung der Grundrechte, in: Bitburger Gespräche, Jahrbuch 2002/II (2003) 99 (100) unter Bezugnahme auf Rixen.

  20. Dazu siehe die treffende Analyse von Beck, Risikogesellschaft (1986) 329 ff.

  21. Dazu etwa Höfling, Depossedierung des Verfassungsrechts durch die Philosophie? – Plädoyer für die Autonomie rechtlicher Begriffsbildung, in: Taupitz (Hg), Die Bedeutung der Philosophie für die Rechtswissenschaft (2001) 37 ff.

  22. Dazu im folgenden sub 1.

  23. Dazu unten sub 2.

  24. Siehe hierzu etwa Wils, „Person“ – ein sinnloser Begriff in der Ethik?, in: Grasser/Starz (Hg), Personsein aus bioethischer Sicht, ARSP-Beiheft 73 (1997) 26 ff.

  25. Siehe hier Birnbacher, Das Dilemma des Personenbegriffs, ARSP-Beiheft 73 (1997) 9 ff; ferner etwa Brossado, Kein Mensch, nur Mensch oder Person?, Das Lebensrecht des Anenzephalen, in: Bonelli (Hg), Der Status des Hirntoten (1995) 221 ff.

  26. Dazu näher Höfling, Von Menschen und Personen, in: Festschrift Schiedermair (2001) 363 ff.

  27. Beispielhaft für eine solche Position Spaemann, Person ist der Mensch selbst, nicht ein bestimmter Zustand des Menschen, in: Thomas (Hg), Menschlichkeit der Medizin (1993) 261 ff.

  28. Manche Nichtäquivalenz-Theoretiker leugnen darüber hinaus auch, dass alle Personen Menschen oder menschliche Wesen sind und schreiben den Personenstatus auch bestimmten hochentwickelten Nicht-Menschen zu; exemplarisch hierfür etwa Harris, The Value of Life (1985); vgl ferner Cavalierie/Singer (Hg), Menschenrechte für die Großen Menschenaffen (1994).

  29. Näher Birnbacher (FN 25) 13 ff; Höfling, in: Festschrift Schiedermair (FN 26) 363 (365).

  30. Ausführlich dargestellt etwa in dem – für die deutsche Debatte wegweisenden – Sammelband von Hoff/in der Schmitten (Hg), Wann ist der Mensch tot?2 (2005).

  31. Zum Ganzen mit Nachweisen In der Schmitten, Anhang zu § 3: Zur Entwicklung der „Hirntod“-Konzeption – eine kritische Analyse aus medizinischer Perspektive –, in: Höfling (Hg), Transplantationsgesetz. Kommentar (2003) 144 (147 ff).

  32. So Geilen, Medizinischer Fortschritt und juristischer Todesbegriff, in: FS Heinitz (1972) 373 ff (373).

  33. Im Original heißt es: burden.

  34. Im Original: suffer.

  35. Siehe zum Ganzen auch Höfling, Um Leben und Tod, JZ 1995, 26 ff; Höfling/Rixen, Verfassungsfragen der Transplantationsmedizin (1996).

  36. Zum Ganzen siehe auch Höfling (FN 35) 26 ff; Höfling/Rixen (FN 35); Rixen, Lebensschutz am Lebensende (1999).

  37. Siehe dazu nur mit weiteren Nachweisen In der Schmitten (FN 31) 163.

  38. Dazu etwa Norba, Rechtsfragen der Transplantationsmedizin aus deutscher und europäischer Sicht (2009) 52 f unter Verweis ua auf kritische Überlegungen von Obermann/Nagel/Pichelmayr, Transplantationproceedings 27 (1995) 2924 (2925).

  39. Siehe JAMA (1995) 1614 ff.

  40. Siehe Plows, JAMA (1996) 443 f.

  41. Siehe hier nur mit weiteren Nachweisen Höfling, in: Sachs (Hg), GG-Komm5 (2009) Art. 1 Rn 54 ff.

  42. BVerfGE 39, 1 (41); 88, 203 (252).

  43. Siehe etwa Schmidt-Jortzig, Systematische Bedingungen der Garantie unbedingten Schutzes der Menschenwürde, in Art. 1 GG, DÖV 2001, 925 (928 f); Heun, Embryonenforschung und Verfassung – Lebensrecht und Menschenwürde des Embryos, JZ 2002, 517 (518); zur Diskussion Höfling, Reprogenetik und Verfassungsrecht (2003) mit zahlreichen Nachweisen.

  44. Siehe schon Hesse, Grundzüge des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland20 (1995) Rn 23 unter Bezugnahme auf Bäumlin, Staat, Recht und Geschichte (1961) 15.

  45. Isensee, Staat im Wort – Sprache als Element des Verfassungsstaates, in: Festschrift Carl Heymanns Verlag (1995) 571 (587) spricht von „loyal-kreativ weiterdenken“.

  46. Siehe schon J. P. Müller, Recht auf Leben, persönliche Freiheit und das Problem der Organtransplantation, ZSR 90 (1971) 457 ff.

  47. Zum Vorstehenden siehe Höfling, Todesverständnis und Verfassungsrecht, in: Bondolfi/Kostka/Seelmann (Hg), Hirntod und Organspende (2005) 82 ff; Höfling, Wer definiert des Menschen Leben und Würde?, in: Festschrift Isensee (2007) 525 ff; das Hirntodkonzept bejahend etwa Kopetzki, Organgewinnung zum Zwecke der Transplantation (1988) 51 ff.

  48. In diesem Sinne aber die Begründung der gemeinsamen Stellungnahme der Medizinischen Fachgesellschaft, MedR 12/1994, VIII f.

  49. Siehe näher Controverses in the Determination on Death. White paper by the President´s Council on Bioethics, December 2008.

  50. Siehe zu der neuen US-amerikanischen Diskussion auch S. Müller, Revival der Hirntoddebatte: Funktionelle Bildgebung für die Hirntod-Diagnostik, Ethik in der Medizin 22 (2010) 5 ff.

  51. National und international werden insoweit drei Arten der Normierung unterschieden, um den medizinischen Standard wissenschaftlich und institutionell festzulegen und in die Praxis umzusetzen: Richtlinien, Leitlinien, Empfehlungen, denen je ein unterschiedlicher Grad an Verbindlichkeit zukommt. Schlagwortartig: Richtlinien müssen, Leitlinien sollen und Empfehlungen können befolgt werden; näher hierzu die Beiträge in Hart (Hg), Ärztliche Leitlinien (2000); vgl auch Hart (Hg), Ärztliche Leitlinien im Medizin- und Gesundheitsrecht. Recht und Empirie professioneller Normbildung (2005).

  52. Dazu Höfling, in: Allgemeines Verwaltungsrecht (FN 17) 45 (51).

  53. Siehe dazu Lang, Deregulierte Verantwortungslosigkeit?, MedR 2005, 269 ff.

  54. Näher hierzu etwa Gutmann, Für ein neues Transplantationsgesetz (2006); Höfling, Verteilungsgerechtigkeit in der Transplantationsmedizin?, JZ 2007, 481 ff mit weiteren Nachweisen.

  55. Siehe Schmidt-Aßmann, Regulierte Selbstregulierung und verwaltungsrechtliche Systembildung, in: Regulierte Selbstregulierung als Steuerungskonzept des Gewährleistungsstaates, Die Verwaltung, Beiheft 4 (2001) 253 (258 f).

  56. Hierzu eindringlich Gutmann (FN 54) 115 ff.

  57. Gemeint ist damit die niederländische Stiftung Eurotransplant.

  58. Dazu noch unten.

  59. Siehe Gutmann (FN 54) 115 f.; Höfling, JZ 2007, 481 (484).

  60. Siehe schon Luhmann, Medizin und Gesellschaftstheorie, Gesellschaft 8 (1983) 168 (170); ferner Schmidt, Politik der Organverteilung (1996) 128 f; Lang (FN 53) 275 f.

  61. Siehe Schweizer Bundesrat, Botschaft zum Transplantationsgesetz (2001) 83.

  62. Näher hierzu P. Hofer, Das Recht der Transplantationsmedizin in der Schweiz (2006) 155 ff.

  63. Näher hierzu mit zahlreichen Nachweisen Gutmann (FN 54) 125 ff.

  64. Das ist die „Ständige Kommission Organtransplantation“.

  65. Siehe BVerfGE 83, 130 (150 ff); zum Vorstehenden zutreffend Schmidt-Aßmann, Organisationsformen des medizinischen Sachverstandes im Transplantationsrecht, in: Festschrift Laufs (2006) 1049 (1067); ferner Höfling, (FN 17) 65 f.

  66. Siehe noch einmal Beck (FN 20) 329 ff.

  67. Formulierung (im Blick auf das öffentliche [Sozial-]Recht) bei Rixen, Sozialrecht als öffentliches Wirtschaftsrecht (2005) 592.

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Höfling, W. Medizinrecht als öffentliches Recht?. Z öffentl Recht 65, 653–666 (2010). https://doi.org/10.1007/s00708-010-0077-8

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