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Buchbesprechung Ignacio Czeguhn/Eric Hilgendorf/Jürgen Weitzel (Hg), Eugenik und Euthanasie 1850–1945. Frühformen, Ursachen, Entwicklungen, Folgen, 176 Seiten, broschiert, Baden-Baden: Nomos 2009, 42,00 €

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Zeitschrift für öffentliches Recht

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Notes

  1. Der Name „Aktion T4“ geht auf die Adresse Tiergartenstraße 4 in Berlin zurück, wo sich die zentrale Stelle befand, von der aus die systematische Massentötung organisiert worden ist; siehe nur Urban Wiesing, Ethik in der Medizin. Ein Reader (2000) 32.

  2. Weiterführend Jörg Marx, „Der Wille zum Kind“ und der Streit um die physiologische Unfruchtbarkeit der Frau, in Stingelin (Hg), Biopolitik und Rassismus (2003) 112–159.

  3. Buck v Bell, 274 US 200: “It is better for all the world, if instead of waiting to execute degenerate offspring for crime, or to let them starve for their imbecility, society can prevent those who are manifestly unfit from continuing their kind. The principle that sustains compulsory vaccination is broad enough to cover cutting the Fallopian tubes … Three generations of imbeciles are enough.” Dazu Elizabeth Scott, Sterilization of mentally retarded persons: Reproductive rights and family privacy, Duke Law Journal 1986, 806–865 (809 ff).

  4. Abdruck bei Wiesing, Ethik (Fn 1) 45. Formal gesehen ist die Aktion T4 nicht durch direkten Führerbefehl, sondern durch eine Ermächtigung in die Wege geleitet worden, die dem Reichsleiter der NSDAP, Philipp Bouhler, und Hitlers Begleitarzt, Karl Brandt, durch ein persönliches Schreiben Hitlers zugegangen ist.

  5. Vgl Gerrit Hohendorf et al, Die Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie-Aktion T4“, Der Nervenarzt 73 (2002) 1065–1074 (1068); Gernot Hasiba, Euthanasie im Dritten Reich, in Bernat (Hg), Ethik und Recht an der Grenze zwischen Leben und Tod (1993) 27–42.

  6. G v 14.7.1933, RGBl I 529.

  7. Bernd Rüdiger Kern, Medizinrecht an der Juristenfakultät bis 1945, in FS der Juristenfakultät zum 600jährigen Bestehen der Universität Leipzig (2009) 181 (184).

  8. Vgl. weiterführend mit reichen Nachweisen Eva Schumann, Karl Bindings Schrift ‚Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens‘. Vorläufer, Reaktionen und Fortentwicklung in rechtshistorischer Perspektive, in Riha (Hg), Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens (2005) 35–67.

  9. Karl Binding, Rechtliche Ausführung, in Binding/Hoche, Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens. Ihr Maß und ihre Form (1920) 28 f.

  10. Vgl dazu Wilhelm Nacimiento, Apallisches Syndrom, Wachkoma, persistent vegetative state: Wovon redet und was weiß die Medizin?, in Höfling (Hg), Das sog. Wachkoma (2005) 29–48.

  11. IdS (mit Blick auf die passive Sterbehilfe) auch der Gesetzesvorschlag des Zwischenberichts der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages „Ethik und Recht der modernen Medizin“, BT-Drucks 15/3700, 45; großzügiger nun allerdings (in Anlehnung an BGHZ 154, 205) § 1904 BGB idF des G v 29.7.2009, BGBl I 2286. Vgl dazu Rainer Beckmann, Patientenverfügungen: Entscheidungswege nach der gesetzlichen Regelung, MedR 2009, 582–596; Wolfram Höfling, Das neue Patientenverfügungsgesetz, NJW 2009, 2849–2852; Dirk Olzen, Die gesetzliche Neuregelung der Patientenverfügung, JR 2009, 354–362; Andreas Spickhoff, Rechtssicherheit kraft Gesetzes durch Patientenverfügungen? – Zum Dritten Gesetz zur Änderung des Betreuungsrechts –, FamRZ 2009, 1949–1957.

  12. Siehe etwa Ulf Kämpfer, Die Selbstbestimmung Sterbewilliger (2005) 357 mwN; Besprechung des Bandes v Erwin Bernat, RdM 2007, 96; zur Freistellung der Tötung auf Verlangen in den Niederlanden und in Belgien siehe Cees Hertogh et al, Would we rather lose our life than lose our self? Lessons from the Dutch debate on euthanasia for patients with dementia, The American Journal of Bioethics 7/4 (2007) 48–56; Katharina Khorrami, Die „Euthanasie-Gesetze“ im Vergleich – Eine Darstellung der aktuellen Rechtslage in den Niederlanden und in Belgien, MedR 2003, 19–25; Michael Lindemann, Zur Rechtswirklichkeit von Euthanasie und ärztlich assistiertem Suizid in den Niederlanden, ZStW 117 (2005) 208–235; Judith Rietjens et al, Physician reports of terminal sedation without hydration or nutrition for patients nearing death in the Netherlands, Annals of Internal Medicine 141 (2004) 178–185.

  13. Unter „nichtfreiwilliger“ Sterbehilfe wird die Tötung eines Patienten verstanden, der zwar mangels Einwilligungsfähigkeit in seine Tötung nicht einwilligen kann, dessen Leben ihm (Innenperspektive!) aber keinen Nutzen (mehr) verschafft; siehe Peter Koller, Personen, Rechte und Entscheidungen an der Grenze zwischen Leben und Tod, in Bernat (Hg), Ethik und Recht an der Grenze zwischen Leben und Tod (1993) 71–96 (88 f, 91 ff).

  14. Zutreffend Bernd Rüdiger Kern, Karl Binding und Alfred Hoche: ‚Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens‘ – Juristische Perspektiven, in Riha (Hg), Die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens (2005) 145–154 (154).

  15. Vgl Erwin Bernat, Pränatale Diagnostik und Präimplantationsdiagnostik: Gibt es ein Recht auf informierte Fortpflanzung?, in Kern et al (Hg), Humaniora. Medizin – Recht – Geschichte. Festschrift für Adolf Laufs zum 70. Geburtstag (2006) 671–701.

  16. Joseph Mayer war Moraltheologe, der in Freiburg und später in Paderborn lehrte. Er wurde mit einer Studie über die „Sterilisation Anormaler von Staats wegen“ 1926 zum Dr. theol. promoviert. Diese Arbeit erschien 1927 unter dem Titel „Gesetzliche Unfruchtbarmachung Geisteskranker“ im Druck (Herder Verlag).

  17. Mit der Enzyklika „Casti conubii“ v 31.12.1930 verwarf Papst Pius XI. Abtreibung und Sterilisation kategorisch: „Jeder Gebrauch der Ehe, bei dessen Vollzug der Akt durch die Willkür der Menschen seiner natürlichen Kraft zur Weckung neuen Lebens beraubt wird, verstößt gegen das Gesetz Gottes und der Natur, und die solches tun, beflecken ihr Gewissen mit schwerer Schuld.“ Vgl Gen 1:28.

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Bernat, E. Buchbesprechung Ignacio Czeguhn/Eric Hilgendorf/Jürgen Weitzel (Hg), Eugenik und Euthanasie 1850–1945. Frühformen, Ursachen, Entwicklungen, Folgen, 176 Seiten, broschiert, Baden-Baden: Nomos 2009, 42,00 €. Z öffentl Recht 65, 467–472 (2010). https://doi.org/10.1007/s00708-010-0066-y

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