Als Herausgeber von Pädiatrie & Pädologie und gleichzeitig Ko-Organisator des Pädiatrischen Frühlings ist es mir eine besondere Ehre, das Editorial zu dieser Ausgabe verfassen zu dürfen.

FormalPara Anmerkung der Redaktion

Aus aktuellem Anlass

Dieses Editorial wurde bereits vor dem Ausbruch der Pandemie mit SARS-Cov‑2 verfasst und produziert. Wir bitten um Verständnis, dass es bereits fertig war und wir daher inhaltlich keine Veränderungen mehr vornehmen konnten.

Der Pädiatrische Frühling 2020 wurde abgesagt. – Mehr dazu im Heft.

Wir wünschen Ihnen alles Gute und viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe!

Ihre Redaktion

Dies deshalb, weil der Pädiatrische Frühling heuer sein 20-Jahre-Jubiläum feiert, und Pädiatrie & Pädologie diese Veranstaltung seit Anbeginn begleitet. Ich bin auch dankbar, dass die Chefredakteurin der Zeitschrift, Frau Dr. Lessky-Höhl, jedes Jahr persönlich an der Tagung teilnimmt und von dort einerseits selbst berichtet, durch Kontaktaufnahme mit den Referentinnen und Referenten aber auch wertvolle Printbeiträge akquiriert. Dies trägt dazu bei, dass wir unsere Leserinnen und Leser regelmäßig mit aktuellen Beiträgen versorgen können.

Jeder, der die Szene kennt, weiß wie schwer es oft ist, exzellente Vortragende (auch) zur Erstellung eines Manuskripts zu bewegen. Immerhin geschieht dies ja ausschließlich ohne Honorar und gute Vortragende haben meist auch sehr wenig freie (Zeit‑)Valenzen. An dieser Stelle möchte ich daher allen, die dazu bereit sind, meinen herzlichen Dank aussprechen!

Die Beiträge beginnen mit einem Interview von Herrn Professor Dr. Müller, der gemeinsam mit Professor Dr. Resch vor 20 Jahren den Pädiatrischen Frühling erfunden hat. Dieser ist längst zu einem Markenzeichen der pädiatrischen Fortbildung in Österreich geworden. Eine beträchtliche Stammkundschaft sorgt gemeinsam mit (oft jungen) Neuankömmlingen dafür, dass die Veranstaltung meist schon viele Wochen vorher ausgebucht ist – so auch heuer!

Professor Dr. Müller gibt in seinem Interview einen kurzen Rückblick auf die letzten 20 Jahre und betont die enormen Fortschritte und Änderungen der Pädiatrie in diesen zwei Jahrzehnten.

Und gerade DIESES Themenheft belegt dies auch mit den weiteren Beiträgen. Einige der in diesen Manuskripten genannten Therapie- und Therapieverfahren hat es im Jahr 2000 entweder noch gar nicht gegeben oder sie haben in dieser Zeit beträchtliche Veränderungen durchgemacht.

So wurde zum Beispiel im Jahr 2000 auch schon über Kinderrehabilitation gesprochen, eine offizielle Kinderrehabilitation gibt es in Österreich aber erst seit wenigen Jahren. Sabine Kawalirek (Dachverband der Österreichischen Sozialversicherungen) et al. berichten über die Entwicklung und den aktuellen Stand.

Ein Meilenstein wurde vor wenigen Monaten auch durch die Inbetriebnahme eines Autismuszentrums in St. Pölten gesetzt. Autistische Kinder galten lange Zeit als unbehandelbar – heute weiß man, dass qualitätsvolle und individuell angepasste Behandlung beträchtliche Erfolge erzielen kann. Der Leiterin dieses Zentrums, Frau Primaria Dr. Gobara, möchten wir auch auf diesem Weg herzlich gratulieren und alles Gute wünschen!

Auch die weiteren Beiträge beschreiben durchwegs Methoden, deren State of the Art vielfach von jenem im Jahr 2000 abweicht. Egal ob bei der Diagnostik und Therapie bei Adipositas (D. Weghuber et al.), der Stillforschung (A. Hemmelmayr et al.), der orthopädischen Behandlung bei Klumpfuß (T. Kraus), dem Vorgehen bei Essstörungen (S. Naab), der sonografischen Diagnostik bei Appendizitis und schließlich dem kostenfreien Impfprogramm – es gibt überall NEUES zu berichten!

Wir hoffen daher, dass Sie dieses Heft mit Interesse lesen, und dass die hier dargestellten (neuen) Erkenntnisse auch für Sie in Ihrer alltäglichen Arbeit hilfreich sind. Wie immer freuen wir uns über jegliches Feedback – gerne auch in Form eines Leserbriefs.

Viel Vergnügen beim Lesen!

Ihr/Euer

Reinhold Kerbl