Zusammenfassung
Kinder und Jugendliche erfahren einen erheblichen Schaden, wenn es zu keiner interinstitutionellen Abstimmung von Behandlungsplanung und Behandlungsverlauf kommt. Kooperation und Vernetzung der unterschiedlichen Helfersysteme sind wichtige Schutzmechanismen, die das Entstehen von Schaden während der Behandlung und Betreuung verhindern sollen.
Voraussetzung für kooperatives Handeln ist, dass sich die Helfer kennen und über die Aufgaben und Möglichkeiten der anderen Helfersysteme informiert sind. Kooperationsstrukturen, wie Standards für Abläufe, Dokumentation und Zuständigkeiten, erleichtern die Zusammenarbeit, da sie nicht in jedem Einzelfall neu erarbeitet werden müssen.
Die Entwicklung von kooperativen Netzwerkstrukturen erfordert eine intensive und kontinuierliche Arbeit, um zwischen Personen und Organisationen Wissen übereinander und Vertrauen zueinander herzustellen und für unterschiedliche Aufgaben geeignete Kooperationsstrukturen zu erarbeiten.
Abstract
Children and adolescents suffer considerable harm when there is no interinstitutional coordination of treatment planning and treatment course. Cooperation and networking of the various aid systems are important protective measures that should prevent the development of harm during treatment and care.
A requirement for cooperative action is that the care-givers know and are informed about the duties and capabilities of the other aid systems. Cooperation structures, such as standards for procedures, documentation, and responsibilities facilitate collaboration, as they do not have to be redeveloped in each individual case.
The development of cooperative network structures requires intensive and ongoing work to establish mutual knowledge and trust between the person and the organizations, and to develop suitable cooperative structures for the various tasks.
Literatur
Tatzer Ernst et al (2016) Bericht des Niederösterreichischen Kinder- und Jugendplan. Unveröffentlicht.
Tatzer E, Damm L, Winter B, Fliedl R (2013) Interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der Behandlung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit komplexem Hilfebedarf. Resonanzen. E‑Journal für biopsychosoziale Dialoge in Psychotherapie, Supervision und Beratung 1(2) 138–151. http://www.resonanzen-journal.org/index.php/resonanzen/article/view/235. Zugegriffen: 15. Nov 2013
Grögl M (2015) Kinder in Krisen der Institutionen. http://wiki.kindernetzwerk.at/index.php/Kinder_in_Krisen_der_Institutionen. Zugegriffen: 3.4.17
Ghanim D (2013) Hochrisiko Kinder. WIKI des Kindernetzwerks Industrieviertel. http://wiki.kindernetzwerk.at/index.php/Hochrisiko_Kinder. Zugegriffen: 3.4.17
Langness A, Schöne M, Bock-Famulla K (2008) Kommunale Netzwerke für Kinder. Ein Handbuch zur Governance frühkindlicher Bildung. Bertelsmann, Heinz Nixdorf Stiftung, Gütersloh, Essen
Edelweiss ML, Tanco Duque R, Schindler R (1964) Personalisation - Studien zu Tiefenpsychologie und Psychotherapie. Herder, Wien-Freiburg-Basel
Damm L, Fliedl R, Katzenschläger P, Tatzer E, Winter B (2012) Bericht an den NÖGUS: Erste Erfahrungen aus dem Netzwerk Industrieviertel. http://www.kindernetzwerk.at/node/169. Zugegriffen: 3.4.17
Kindernetzwerk Industrieviertel (2015) Krisenmanual für Kinder- und Jugendliche im Industrieviertel. 2. Auflage. http://www.kindernetzwerk.at/node/150. Zugegriffen: 3.4.17
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Ethics declarations
Interessenkonflikt
R. Fliedl gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von dem Autor durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Fliedl, R. „Die Stimme der Vernunft ist leise“. Paediatr. Paedolog. Austria 52 (Suppl 1), 10–16 (2017). https://doi.org/10.1007/s00608-017-0474-0
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00608-017-0474-0
Schlüsselwörter
- Kooperation
- Dokumentation
- Zwischenmenschliche Beziehungen
- Psychosoziale Betreuung
- Interinstitutionelle Konflikte