Fragestellung
Es werden die unterschiedlichen Messinstrumentarien vorgestellt, mit denen es möglich ist, Wahrnehmungsstörungen von Kindern mit Cerebralparese darzustellen. Anhand unterschiedlicher Beispiele wird gezeigt, wie die erhobenen Daten bei den differenten Perzeptionsproblemen hilfreich sein können.
Methode
Verschiedene Messmethoden werden vorgestellt, um eine individuelle Diagnostik eines Patienten, bei dem der Verdacht auf Wahrnehmungsproblematiken vorliegt, darzustellen. Es werden individuelle Untersuchungsbeispiele aufgezeigt, die die Ursache des Wahrnehmungsdefizites hervorheben. Gleichzeitig werden aber auch mögliche Lösungsvorschläge bei Kenntnis der Wahrnehmungsproblematiken geschildert.
Ergebnisse
Die eingesetzten Messtechnischen Verfahren liefern präzise Daten. Trotz einer großen Anzahl von Patienten, die in dieser Weise untersucht werden, sind sie individuell zu sehen und können nicht verallgemeinert werden und somit auf Kinder mit einer ähnlichen Körperbehinderung bei Cerebralparese angewendet werden. Entscheidend ist, dass die Fragestellung, die mit dem Messanalysesystem beantwortet werden soll, präzise formuliert wird.
Schlussfolgerung
Gerade in der Cerebralparese ist man, um den Verlauf zu beurteilen und um die Ursachenforschung zu betreiben, auf genaue Daten angewiesen. Zwar können komplexe Wahrnehmungsstörungen aus der Erfahrung und im Alltag weitgehend gut erfasst werden, durch technische Messverfahren ist es aber möglich, eine Präzisierung der Probleme und Ursachen zu erlangen. Die Messmethodik bietet ein großes Feld, die Therapie optimaler bei bekannter Problematik der Wahrnehmungsstörung einzusetzen.
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Lampe, R., Mitternacht, J. & Gradinger, R. Kinder mit Cerebralparese. Paediatr. Paedolog. Austria 44, 16–22 (2009). https://doi.org/10.1007/s00608-009-0167-4
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