Zusammenfassung.
Das Image der Mathematik in der Öffentlichkeit ist traditionell schlecht und oft von mangelnder Kenntnis und falschen Vorstellungen geprägt. Mit dem Bild, das Mathematiker von ihrem Fach zeichnen, hat es meistens wenig Ähnlichkeit. Zunächst soll dieser Kontrast mit alten und neuen Zitaten belegt und pr"azisiert werden. Immerhin haben sich Mathematiker in den letzten Jahren verstärkt darum bemüht, ihre Wissenschaft auch Laien verständlicher zu machen. Auf der anderen Seite wächst das Bewu{ß}tsein für die Bedeutung von Mathematik für unser heutiges Leben – allerdings beruht es nicht selten auf vagen Ahnungen, so daßvom Schattenreich Mathematik die Rede ist. Au{ß}erdem ist Mathematik durch TIMSS und PISA auch wieder ins Gespräch gekommen. Als Reaktion darauf gibt es zur Zeit viele Ideen und Vorschl"age, wie man den Mathematikunterricht an Schulen, aber auch die Lehre an Hochschulen verändern mü{ß}te. Manche sind interessant und vernünftig, oft überfällig, manche schie{ß}en aber übers Ziel hinaus und nähren Utopien, die neue Probleme mit sich bringen werden. In dieser Situation könnte es nützlich, ja vielleicht notwendig sein, die Änderungswünsche mit dem Selbstverständnis von Mathematik zu konfrontieren, welches bei ihren besten Vertretern stets über das eigene Fach hinaus reicht.
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Eingegangen am 28 Juni 2002 / Angenommen am 8 Oktober 2002
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Behr, H. Das Image der Mathematik – und was man dagegen tun kann. Math Semesterber 49, 153–166 (2002). https://doi.org/10.1007/s00591-002-0057-3
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00591-002-0057-3