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Der Mensch als Ausgangs- und Zielpunkt von Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit im Horizont der Gnade

The human existence as starting point and destination of sustainability

Sustainability in the horizon of grace

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Zusammenfassung

In der protestantisch geprägten Diskussion des Begriffes „Nachhaltigkeit“ wird sich gegenwärtig meist auf die Definition der Rio-Konferenz von 1992 bezogen. Die exegetische Perspektive fügt den Liebesbegriff im Horizont der göttlichen Gnade hinzu. Das so erweiterte Verständnis von Nachhaltigkeit bietet Entlastung für die einzelne Unternehmung in ihrer Beziehung zum einzelnen Partner auf der persönlichen, auf der zeitlichen und der intergenerationellen Ebene.

Abstract

The concept of sustainability is discussed in protestant theology based on the definition of the 1992 Rio Conference. The exegetical perspective adds a concept of love precisely a principle of love. Love or charity have an additional benefit as a justification for sustainability: the company’s obligation to establish sustainability is extended by the company to each individual person in his relationships – personal, temporal and intergeneration.

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Notes

  1. Die Herbsttagung der wissenschaftlichen Kommission Nachhaltigkeitsmanagement des Verbands der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft e. V. fand vom 05. bis 07. Oktober 2016 zum dritten Mal an der TU Dresden statt. Das Generalthema der Tagung lautete wie folgt: „Das Anliegen der wissenschaftlichen Kommission Nachhaltigkeitsmanagement ist die Erforschung von Unternehmen als Erfahrungs- und Gestaltungsobjekt in ökonomischer, sozialer und ökologischer Dimension. Nachhaltigkeitsmanagement ist aufgrund seines Querschnittcharakters ein hochdimensionales Konstrukt, das sich dem Beobachter vielgestaltig und in zahlreichen Facetten präsentiert …“. So Günther E (2016) NAMA-Tagung 2016. https://tu-dresden.de/gsw/wirtschaft/bu/forschung/nama-tagung-2016#intro-target-box. zugegriffen am 2. Januar 2017.

  2. Moltman zeichnet in seinem Entwurf ein neues ganzheitliches Verständnis von Gott, Welt und Mensch. Dieses Verständnis verbindet Gott und Natur bzw. Schöpfung als Anerkennungsprozess des Menschen und seiner natürlichen Umwelt. Durch diesen Gedanken wird die Kontinuität der Relationen von Mensch und Natur – und Gott – wesentlich stärker betont. Der Mensch, der die Beziehungen ernst nimmt – heiligt –, der kann die natürliche Umwelt nicht mehr nur als Mittel zum Zweck des technischen und wissenschaftlichen Fortschrittes begreifen. Moltmann ringt darum die Einwohnung Gottes in seiner Schöpfung herauszuarbeiten. Dem entspricht dann ein dauerhafter Wohnort mit Gottesbezug in der menschlichen Existenz in der Schöpfung in Raum und Zeit.

  3. Im Wesentlichen gleich, jedoch weitet Gräb-Schmidt den Begriff aus und besteht auf dem Begriff des „Naturerbes“ und den „umfassenden Schutz des Zusammenhangs von Natur-, Human- und Sachkapital“ (Gräb-Schmidt 2015, S. 687).

  4. An dieser Stelle wird von der zuständigen Kommission der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine breitere Diskussion von Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit Globalisierung geboten. Prägend für diese Betrachtung erscheint mir jedoch der oben beschriebene Grundkonflikt. Vgl. EKD (2014, S. 11 f.).

  5. Im Hebräischen in Genesis 1,2 wird die Erde als tohuwabohu beschrieben – Wüste, Leere. Diese Wüste/Leere bedarf einer Füllung und Ordnung. Die griechischen Wörter ἀόρατος καὶ ἀκατασκεύαστος in der Septuaginta bedeuten nicht sehbar und ungeformt/nicht gerichtet. Vgl. Bauer (1988, S. 1170 f., 850), je in Verbindung der Worte mit einem α Privativum.

  6. Der Diskurs zu Genesis 1,27f ist sehr breit gefächert und gerade auch in Bezug auf die Fragegestellungen, die das Thema „Nachhaltigkeit“ betreffen sehr verschieden. Vgl. Diekmann von Bünau (2010, S. 3 f.).

  7. Die Zusage wird in der Entwicklung des altl. Verständnisses noch um Gesetze, Mahnungen und Gebote erweitert. Vgl. Diekmann von Bünau (2010, S. 4–6).

  8. 1. Thess insbesondere Kapitel 5,1f: … Der Tag des Herren kommt unerwartet wie ein Dieb in der Nacht. Gerade sagen die Leute noch: Wir leben in Frieden und Sicherheit! Da wird das Verderben ganz plötzlich über sie hereinbrechen – so wie bei einer schwangeren Frau plötzlich die Wehen einsetzen.

  9. Trivial scheint, dass ein Samariter, der zu einer angefeindeten Bevölkerungsgruppe in der neutestamentlichen Überlieferung gehört, zum „Nächsten“ wird für den, der überfallen wurde und zum Volk Israel gehörte. Das christliche Verständnis eines „Nächsten“ und damit auch der Begriff der „Nächstenliebe“ greift weiter.

  10. Zur Generationsübergreifenden Gerechtigkeit, die in Grundsatz 3 beschrieben wird, ist anzumerken, dass der Terminus Gerechtigkeit nicht, wohl aber das Adjektiv gerecht verwendet wird.

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Burger, C. Der Mensch als Ausgangs- und Zielpunkt von Nachhaltigkeit. uwf 25, 43–49 (2017). https://doi.org/10.1007/s00550-017-0444-9

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