Zusammenfassung
Der Preis eines Gutes ergibt sich am freien Markt aus dem Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Die Nachfrage im Energiemarkt, also der Energieverbrauch, schwankt permanent. Tagsüber wird mehr Strom verbraucht als nachts und besonders um die Mittagszeit und am Abend im Winter ist die Nachfrage besonders hoch. Das Angebot im Energiemarkt, also die Stromerzeugung, wird entsprechend der schwankenden Nachfrage geregelt. Allerdings erhöht der Ausbau von erneuerbaren, fluktuierenden Energien, wie Windturbinen und Photovoltaik-Anlagen, den Anteil einer nicht steuerbaren Schwankung auf der Angebotsseite.
Derzeit sind die Strompreise für die Endkunden allerdings fix und tragen somit nicht dazu bei, die auftretenden Schwankungen von Angebot und Nachfrage auszugleichen. Variable Strompreise bieten dagegen dem Kunden einen Anreiz, seinen Stromverbrauch vermehrt in die Zeiten zu verlagern, in denen z. B. ein Überangebot an Windenergie besteht (Demand Response).
Besonders Haushaltskunden und kleinen Gewerbekunden wird man aber nicht zumuten können, in Zukunft mehrmals am Tag die Strompreisentwicklung zu beobachten. Gerade für diese Zielgruppe wird ein Energiemanagementsystem benötigt, das diese Aufgabe übernimmt und die betreffenden Geräte, beispielsweise Kühlschrank oder Waschmaschine, automatisiert steuert. Das Bidirektionale Energiemanagement-Interface (BEMI) bietet hier einen möglichen Lösungsansatz. Folgend wird das Konzept des BEMI aus technischer Sicht erläutert und die Einbindung in den liberalisierten Energiemarkt beschrieben.
Literatur
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Danksagung
Diese Arbeit wurde mit teilweiser Unterstützung der EU erstellt (Zuwendung FP7-ICT-2007-224628), Projekt SmartHouse/SmartGrid (Koordinator: SAP).
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Nestle, D., Ringelstein, J. & Selzam, P. Integration dezentraler und erneuerbarer Energien durch variable Strompreise im liberalisierten Energiemarkt. uwf 17, 361–365 (2009). https://doi.org/10.1007/s00550-009-0151-2
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