Zusammenfassung
Ein umweltorientierter Vergleich von Unternehmensstandorten, die sich hinsichtlich des Produktspektrums und/oder der Fertigungstiefe deutlich unterscheiden, ist bisher nicht möglich. Der Ansatz der kumulierten Emissionsintensitäten (KEI) berücksichtigt explizit die Vorketten und erlaubt dadurch erstmalig derartige Standortvergleiche. Für die Erarbeitung konkreter Verbesserungsmaßnahmen ist aber über die reine Bewertung hinaus insbesondere die Integration des Ansatzes in die betrieblichen Entscheidungsprozesse erforderlich. Bei der Volkswagen AG wurde im Rahmen eines Forschungsprojektes sowohl der Ansatz der KEI als auch das Konzept zur Integration von Treibhausgas(THG)-Intensitätskennzahlen in betriebliche Entscheidungsprozesse für die Bewertung und Verbesserung der THG-Intensitat von Standorten eingesetzt. In diesem Beitrag werden die Vorgehensweise und die Ergebnisse der Kennzahlenerhebung zur Standortbewertung sowie zur Auswahl und Bewertung von Maßnahmen zur THG-Minderung vorgestellt. Es zeigt sich, dass die Kennzahl der KEI richtungssicher ist und dass durch das hierarchische Konzept Ansatzpunkte für die Verbesserung der Kennzahl bestimmt und konkrete Minderungsmaßnahmen ausgewählt werden können. Für Entscheidungsträger in der Automobilindustrie ist es somit erstmals möglich, unterschiedliche Maßnahmen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit von Standorten mit einem Ansatz bewerten und verbessern zu können.
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Chang, L., Mrowietz, M., Engel, B. et al. KEI – ein neuer Ansatz zur Bewertung von Produktionsstandorten eines Unternehmens. uwf 17, 211–218 (2009). https://doi.org/10.1007/s00550-009-0131-6
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