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Liebe Leserin, lieber Leser,

schon während meines Studiums lernte ich räumliche Disparitäten als wichtiges geographisches Forschungs- und Arbeitsfeld kennen. Diese galt und gilt es in einem ersten Schritt zu identifizieren und in einem zweiten Schritt zu reduzieren oder – im Idealfall – zu beseitigen. Ungleichgewichte finden sich auf allen Maßstabsebenen: Disparitäten existieren zwischen Quartieren und Stadtteilen ebenso wie beim Vergleich von Städten, Regionen, Bundesländern oder ganzen Nationalstaaten. Am Beispiel der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol (Italien) stellen Thomas Wieland und Horst Fuchs ein Raumtypisierungskonzept vor, mit dem auf kleinräumiger Untersuchungsebene strukturell benachteiligte Gebiete ermittelt werden konnten. In die Typisierung flossen 20 Indikatoren ein, mit denen zehn Cluster gebildet wurden. Das Gute daran: Für die auf Grundlage der Typisierung ermittelten strukturell benachteiligten Gebiete konnte bereits eine Liste mit Maßnahmen der gezielten Wirtschaftsförderung erstellt werden.

Zwei weitere Beiträge befassen sich mit aktuellen geographischen Fragestellungen: Bei Julian Battermann und Cordula Neiberger geht es um Ansätze, wie eine Verzahnung von Online- und stationärem Einzelhandel dem Leerstand in den Innenstädten entgegenwirken kann – wer offenen Auges durch die Zentren vor allem kleinerer und mittlerer Städte spaziert, kann sich vielerorts dem Eindruck zunehmender Verödung kaum verschließen. Sandra Opitz und Carmella Pfaffenbach schließlich haben in Deutschlands westlichster Region, dem „Selfkant“ im ländlichen Nordrhein-Westfalen, untersucht, wie es dort unter den Bedingungen von Bevölkerungsalterung und -schrumpfung um die Lebensqualität steht. In ihrem Artikel stellen die Autorinnen dazu eine Bürgerbefragung vor, die ein durchaus differenziertes Bild zeichnet.

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache: Seit einiger Zeit durchlaufen alle Beiträge, die in der Rubrik „Angewandte Geographie“ veröffentlicht werden sollen, ein Review-Verfahren. Koordiniert wird dieses vom STANDORT-Fachbeirat. Damit Ihre Artikel bzw. Artikelvorschläge zukünftig gleich an der richtigen Adresse landen, nutzen Sie zur Einreichung bitte nur noch den Onlineauftritt der Zeitschrift beim Springer Verlag (https://www.springer.com/earth+sciences+and+geography/geography/journal/548?detailsPage=editorialBoard). Sollte es dabei im Einzelfall Schwierigkeiten geben, wenden Sie sich bitte an Philip Müller, Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Humangeographie an der Universität Osnabrück, der die hinterlegte Software betreut (Philip.Mueller@uni-osnabrueck.de).

Beiträge für alle anderen Rubriken gehen wie gewohnt an mich.

Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen

STANDORT-Redakteurin Ute Christina Bauer