Liebe Leserin, lieber Leser,

für den DVAG geht ein turbulentes Jahr zu Ende: Die unerfreulichen Vorkommnisse rund um die inzwischen aufgelöste Geschäftsstelle – der Vorstandsvorsitzende Andreas Veres berichtete auf dem Deutschen Kongress für Geographie und per E-Mail darüber – führten dazu, dass die Mitgliederversammlung und die Neuwahl des Vorstands nicht wie geplant im Oktober stattfinden konnten. Nun ist ein neuer Termin gefunden, die Versammlung und die Wahl werden am Freitag, 4. März 2016, in der Hafencity-Universität in Hamburg nachgeholt. Beides ist eingebunden in den Rahmen der Jahrestagung „Das südliche Überseequartier in der Hamburger Hafencity: Shopping und Entertainment in neuen Dimensionen“. Sie sollten sich die Gelegenheit nicht entgehen lassen, den Fortgang eines der größten Stadtentwicklungsvorhabens in der jüngeren deutschen Geschichte in Augenschein zu nehmen. Und natürlich kann der Verband gerade jetzt Ihre Unterstützung in Form einer persönlichen Teilnahme an der Tagung und der Mitgliederversammlung gut gebrauchen. Falls Ihnen das nicht möglich sein sollte: Nutzen Sie die Gelegenheit zur Briefwahl.

Im diesem Heft lernen Sie ein im Landkreis Osnabrück erprobtes, ansonsten noch kaum bekanntes Instrument zur Stärkung und (Wieder-)Belebung von Ortskernen kennen: Im Interview erzählt der frühere DVAG-Vorsitzende Klaus Mensing als einer der Initiatoren des Zukunftsfonds Ortskernentwicklung von dessen Prinzipien. Der Fonds fungiert im Osnabrücker Land seit einigen Jahren erfolgreich als Aktivierungshilfe und hilft dabei, dem Leerstand von Geschäften frühzeitig entgegenzuwirken.

Tatjana Fischer widmet sich in ihrem Beitrag einem spezifisch österreichischem Demografieproblem: Dort ordnet sich eine Person über die Festlegung des Hauptwohnsitzes selbst einer bestimmten Gemeinde zu. Weil die Anzahl der Hauptwohnsitze maßgeblich ist für die Mittelzuteilung im Rahmen des Finanzausgleichs zwischen Bund und Gemeinden entwickeln Landgemeinden Strategien, diese Zahl zu erhöhen. Junge Senior/innen, die am Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand stehen, werden zu einer interessanten Zielgruppe, die von den Landgemeinden vermehrt umworben wird. Fischer diskutiert anhand empirischer Befunde Faktoren der Wohnstandortwahl und der Alltagsorganisation als Bestimmungsfaktoren des Hauptwohnsitzes.

Kulturelle Feste auf Ebene der Stadtteile und Quartiere sind in vielen Städten eine feste Größe. Sie sollen verschiedene Bevölkerungsgruppen zusammenbringen, Nachbarschaften stärken, die Identifikation mit Stadtteil mehren oder auch wirtschaftliche Funktionen erfüllen. Im Beitrag von Nils Hans et al. untersuchen die Autor/innen anhand des Bremer Erzählfestes „Feuerspuren“, inwieweit sich gesteckte Ziele verwirklichen ließen.

Ein friedvolles, besinnliches Weihnachtsfest wünscht Ihnen

Ute Christina Bauer

STANDORT-Redakteurin