Zusammenfassung
Bei der Entwicklung eines städtebaulichen Großprojekts liegen Herausforderungen – gerade auch an einem Top-Standort in einer prosperierenden Metropole – in der „Natur der Sache“: variierende Lagequalität auf einem riesigen Areal, Balance zwischen „kritischer Masse“ und Absorptionsfähigkeit der Immobilienmarktsegmente sowie die Koordination zahlreicher Teilprojekte. Diese Komplexität wird im Fall eines Urban-Renaissance-Großprojekts in einem ehemaligen Stadthafen nicht nur durch die typischen Herausforderungen einer Brachflächenreaktivierung (Buchwertprobleme, Altlastensanierung) weiter erhöht, sondern auch durch die besonderen Problemstellungen bei der Projektentwicklung am Wasser. Zu nennen sind Maßnahmen des Hochwasserschutzes, bautechnische Anforderungen, genehmigungsrechtliche Hürden, Denkmalschutzauflagen und nicht zuletzt die besonders hohe allgemeine Erwartungshaltung angesichts der „attraktiven Wasserlage“. Da aufgrund der Eigentumsstrukturen und Projektziele gerade bei einem solchen Großvorhaben die öffentliche Hand oft als Initiatorin und Projektkoordinatorin tätig ist, aber aufgrund eigener personeller, fachlicher wie finanzieller Überforderung auf die Kooperation mit der Privatwirtschaft angewiesen ist, beleuchtet der Beitrag die Steuerungsmöglichkeiten bei der Großprojektumsetzung aus den analytischen Perspektiven von Großprojektforschung, Urban Governance und Immobilienökonomie.
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Dziomba, M. Urban-Renaissance-Großprojekte in Stadthäfen. STANDORT-Z Angew Geogr 32, 45–50 (2008). https://doi.org/10.1007/s00548-008-0083-z
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