In bundesdeutschen Agglomerationen zeichnen sich Tendenzen ab, daß sich der suburbane Raum aus der engen funktionalen Verflechtung mit der Kernstadt abkoppelt und eine zunehmend eigenständige Entwicklung vollzieht. Empirische Belege dafür sind bisher eher selten (u.a. Brake et al. 1997), auch wenn diese Entwicklungen schon Mitte der 90er Jahre beobachtet wurden (Aring 1996, Müller/Rohr-Zänker 1997, Burdack/Herfert 1998).
Die Plausibilität der These einer Abkopplung wird nachfolgend für die Filderregion anhand von Daten aus empirischen Untersuchungen der Jahre 1998 bis 2001 untersucht; den Schwerpunkt bilden dabei die Gemeinden der „engeren” Filderregion, die rund um den Flughafen gelegen direkt an die Kernstadt Stuttgart angrenzen: Leinfelden-Echterdingen, Filderstadt und Ostfildern.
Die Untersuchungen vereinen Methoden qualitativer und quantitativer Art, neben schriftlichen Befragungen mittels standardisierter Fragebögen wurde über teilstrukturierte Interviews in Betrieben ein direkter Zugang zu den Einschätzungen von unternehmerischer Seite gewählt. Eine der Untersuchungen konzentrierte sich auf unternehmensorientierte Dienstleistungsbetriebe ( Eisenreich 2001), eine zweite erfaßte in einer „Wirtschaftsdatenbank” wichtige Strukturdaten von Unternehmen aller Wirtschaftszweige in Leinfelden-Echterdingen verbunden mit Einschätzungen der Betriebsleiter ( Schenk u.a. 2000); derzeit läuft eine dritte Studie zur Dynamik des Einzelhandels in der polyzentrischen Siedlungsstruktur des engeren Filderraums ( Bartenbach u.a. 2002).
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Eisenreich, D., Schenk, W. Abkopplungstendenzen des suburbanen Raums von der Kernstadt – das Beispiel der Filderregion südlich von Stuttgart. STANDORT – Zeitschrift für Angewandte Geographie 26, 173–179 (2002). https://doi.org/10.1007/s00548-002-0100-6
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00548-002-0100-6