Nebenwirkungen nach Impfungen können verschiedene Ursachen haben. Im vorliegenden Artikel werden die Bedeutung von Inhaltsstoffen für die Entstehung von allergischen oder toxischen Nebenwirkungen behandelt, und die gebräuchlichsten Impfstoffe mit ihren Inhaltsstoffen gelistet. Abgesehen von Impfantigenen enthalten Impfstoffe Inaktivierungs- und Konservierungsmittel, Stabilisatoren, Adjuvantien und Restsubstanzen aus dem Herstellungsprozess. Unter den allergischen Reaktionen werden die gefährlichsten durch Typ-I-Reaktionen hervorgerufen. Diese können beispielsweise nach Applikation eines Gelbfieberimpstoffes an einen Hühnereiweißallergiker auftreten, da größere Mengen von Hühnereiweiß von der Produktion her im Impfstoff enthalten sind. Bezüglich Antibiotikabeimengungen ist hervorzuheben, dass Penicillin und Cephalosporinantibiotika, die schwere allergische Reaktionen verursachen können, in keinem der derzeit verwendeten Impfstoffe enthalten sind. Besonders hat die Beimengung des Konservierungsmittels Äthylquecksilber (Thiomersal) wiederholt Anlass zu Diskussionen gegeben. Allergien gegen diese Substanz sind nicht selten, treten aber ausschließlich als Typ-IV-Reaktionen, d.h. in Form von Kontaktdermatitis, auf. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass ein Thiomersal-hältiger Impfstoff bei einem Sensibilisierten zu keinen nennenswerten Nebenerscheinungen führt, wenn die Impfung intramuskulär appliziert wird. Die Möglichkeit der Verursachung neurologischer und psychologischer Entwicklungsstörungen bei Kindern nach Applikation Thiomersal-hältiger Impfstoffe wurde in den vergangen Jahren eingehend untersucht. Wenngleich kein kausaler Zusammenhang von Thiomersal und toxischen Nebenwirkungen nachweisbar war, ist, nach den generellen Impfempfehlungen, die Anwendung Thiomersal-freier Impfstoffe vorzuziehen. Bei fehlender Alternative können aber Thiomersal-hältige Impfstoffe verwendet werden, da das Nutzen-Risiko-Verhältnis stets zu Gunsten des Impfstoffes ausfällt.