Zusammenfassung
Das Österreichische Sicherheitskonzept mit einem ausgewogenen System von Eigen- und Fremdüberwachung von Stauanlagen genießt international hohes Ansehen, wurde in Hinsicht auf den dafür erforderlichen Verwaltungsaufwand mehrfach als sehr effizient beurteilt und ist mit geringfügigen Anpassungen auch den laufenden Veränderungen bestens gewachsen.
In Zeiten des Verdrängens von Eigenverantwortung und der damit verbundenen Suche nach Fremdverschulden ist die Talsperrenüberwachung der Abt. I/4 im Bundesministerium für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus (BLMRT) davon unbeeindruckt bemüht, mit Vertrauen auf die Kompetenz sowie die Eigenverantwortung der Stauanlagenbetreiber, aber doch selektiven und flexiblen Überprüfungsprozeduren, die im öffentlichen Interesse liegende Sicherheit der zunehmenden Anzahl von Stauanlagen zu gewährleisten. Dafür ist es erforderlich, auch in Zukunft sowohl auf Seiten der Stauanlagenbetreiber als auch auf Seiten der überwachenden Behörden die erforderlichen personellen und instrumentellen Ressourcen sicherzustellen.
Abstract
The Austrian dam safety concept, consisting of a balanced system of internal and external monitoring has an international highly regarded reputation. It has been assessed several times as very efficient in terms of administrative effort required and, with minor adjustments, has also coped well with ongoing changes.
In times of suppression of personal responsibility and the associated search for third-party fault, the dam supervision at the federal ministry is therefore unaffected, with trust in the competence and the personal responsibility of the dam operator but nevertheless conducting selective and flexible on-site inspections to ensure the safety of an increasing number of dams according to public interest. Therefore, it is inevitable to ensure the necessary human and material resources both on the part of the dam operator and on the part of the supervisory authority in the future.
Notes
Biedermann: bis 1996 Leiter der Sektion Talsperren im Bundesamt für Wasserwirtschaft, Schweiz.
Melbinger: bis 2003 Leiter der Talsperrenüberwachung im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (heute: BMLRT).
Literatur
Biedermann, R. (1986): 3‑Säulenmodell, Im Rahmen der Tagung „Erneuerung und Ergänzung von Messeinrichtungen“ des Schweizerischen Nationalkomitees für Grosse Talsperren, 26.–27.06.1986, Meiringen, CH
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Melbinger, R. (1991): Die Genehmigung und Überwachung der Talsperren in Österreich, Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft, 43(5/6), 112–124
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Czerny, H., Rüdisser, B. & Weichlinger, B. Erfahrungen mit dem Sicherheitskonzept der Überprüfungen von Stauanlagen in Österreich. Österr Wasser- und Abfallw 73, 166–173 (2021). https://doi.org/10.1007/s00506-021-00762-4
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00506-021-00762-4
Schlüsselwörter
- Talsperrenüberwachung
- Sicherheit von Stauanlagen
- Sicherheitsüberprüfungen bei Stauanlagen
- Vor-Ort-Begehungen