Zusammenfassung
Der mit Vertretern der Ministerien der Bundesrepublik und der Bundesländer Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen besetzte Steuerungs- und Budgetausschuss für die Braunkohlensanierung (StuBA) koordiniert und steuert mit seiner Bund-Länder-Geschäftsstelle (GS StuBA) die Braunkohlensanierung seit 1993. Die Sanierung Hinterlassenschaften des DDR-Braunkohlenbergbaus wird von der Bundesgesellschaft Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) durchgeführt. Hierunter fallen auch die Sanierung ehemaliger Tiefbaugruben auf Braunkohle und der Bau und Betrieb von Entwässerungsgrubenbauen.
Aufgrund der bisher herangezogenen Maßstäbe bei der Begutachtung der Objekte werden künftig noch erhebliche finanzielle Aufwendungen für die Sanierungsbereiche erwartet. Die positive Prüfung entsprechender Anträge ist aber mit großen Schwierigkeiten behaftet. Nach Auffassung der Autoren ergeben sich viele Maßnahmen nur aus dem Vorhandensein großer Unsicherheiten bei der Beschreibung des altbergbaulichen Zustandes. Diese können in einem historisch stark überprägten Bergbaugelände mit vertretbarem Untersuchungsaufwand nicht beseitigt werden. Verständlicherweise entscheiden sich Gutachter, LMBV und Bergbehörde im Zweifel immer für Maßnahmen, um Risiken nahezu auszuschließen.
Mit dem Beitrag werden aktuelle Überlegungen zur Bewertungsproblematik bei ehemaligen Braunkohlentiefbaugruben aufgezeigt und erste Lösungsansätze zur Diskussion gestellt, die aus fach- sowie finanztechnischer Sicht im Fokus stehen.
Abstract
The Steering- and Budgetary Committee (StuBA) is constituted in equal parts by representatives of the German Federal State and of the four East German states with lignite legacies. The Committee manages lignite mining rehabilitation activities and is assisted in its duties by the Joint-Government-Agency for Coal Mine Rehabilitation, Berlin (GS).
Due to recently used standards, considerable financial expenses for the rehabilitation of the former underground coal mining are expected in the future.
However, the positive examination of such requests is regrettably riddled with issues. The examiner indeed considers that many remediation measures merely arise from the existence of significant uncertainties in the knowledge about configuration of the underground lignite mining sites. These uncertainties result from historical settings and most of the time cannot be cleared through financially justifiable site investigation. Understandably, in case of any doubt, the LMBV, the consultants, and the local mining authorities will always go for the safe option and opt for measures to prevent all possible residual risks.
This report highlights the pitfalls of risk assessment of lignite underground mining legacies and suggests possible measures to keep risk assessment in proportion, from the point of view of technical and financial controlling.
Literatur
Päßler, S.: Über die Wahrscheinlichkeit von Tagesbrüchen und die Risikobewertung am Beispiel von Rohrleitungen im Mitteldeutschen Braunkohlentiefbau, Habilitationsschrift, TU Bergakademie Freiberg, 01.09.2014, veröffentlicht 01.06.2015, (http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bsz:105-qucosa-168293)
Meier, J.: Statistische Analyse von Tagesbrüchen über Abbaufeldern des Braunkohlen-Tiefbaus und ein Versuch ihrer numerischen Simulation mit dem Programm FLAC, Diplomarbeit, TU Bergakademie Freiberg, 03.01.2003
Deutsche Gesellschaft für Geotechnik DGGT (Autorenkollektiv): Empfehlung „Geotechnisch-markscheiderische Untersuchung und Bewertung von Altbergbau“ des Arbeitskreises 4.6 der Fachsektion Ingenieurgeologie der DGGT e. V.- Tagungsband 4. Altbergbau-Kolloquium in Leoben, Essen: Verlag Glückauf, 2004, Anhang: S. 1–23
Author information
Authors and Affiliations
Corresponding author
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Bock, M., Respondek, O. & Wilke, F. Aktuelle Überlegungen zu Sanierungsnotwendigkeit und -umfang ehemaliger Braunkohlentiefbaugruben in Ostdeutschland. Berg Huettenmaenn Monatsh 161, 60–64 (2016). https://doi.org/10.1007/s00501-015-0442-6
Received:
Accepted:
Published:
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00501-015-0442-6