Zusammenfassung
Vom Landesmuseum Kärnten wurden fünf Metallproben, die von Archäologen bei Ausgrabungen in der Römerstadt Teurnia in Lendorf-St. Peter in Holz/Kärnten aus zwei römerzeitlichen Kulturschichten geborgen wurden, für metallkundliche Untersuchungen übergeben. Alle fünf Metallproben sind Roheisenrohprodukte mit im Gefüge erkennbaren Graphitlamellen, nadeligen Zementitkristallen in einer ledeburitischen Matrix. Der Gesamtkohlenstoff ist nach dem lichtmikroskopischen Befund in den Roheisenproben größer 4,3 Masse-%.
Auf Grund der Gehalte an Mangan und Phosphor lassen sich die Roheisenproben in zwei Gruppen einteilen. Die Proben, geborgen in der Kulturschicht um 50 nach Chr. besitzen Mangan- und Phosphorgehalte kleiner 0,05 Masse-%, die Proben, die von den Archäologen dem 5. und 6. Jahrhundert nach Chr. zugeordnet werden, weisen dagegen höhere Mangan- und Phosphorgehalte aus.
Alle fünf Roheisenluppen wurden in einem Schachtofen aus inneralpinen Erzen erschmolzen, waren flüssig und sind nach Beendigung des Schmelzprozesses erstarrt. Die fünf Roheisenluppen sind in den bekannten römerzeitlichen Verhüttungszentren in Kärnten – in den Regionen um Hüttenberg – hergestellt worden.
Abstract
Five metal samples yielded by excavations in two Roman-era occupation layers in the Roman city of Teurnia in St. Peter-in-Holz, Lendorf parish, Carinthia, were handed over to us by the Landesmuseum Kärnten (Provincial Museum of Carinthia) for metallurgical analyses. All five metal samples are pig iron raw products with graphite flakes discernible in the structure and acicular cementite crystals in a ledeburitic matrix. According to the results of light-optical microscopy, the overall carbon content in the pig iron samples is greater than 4.3 % weight.
Based on the respective manganese and phosphorus contents, the pig iron samples can be divided into two groups. Those samples that come from the occupation layer dated around 50 AD show manganese and phosphorus contents of less than 0.05 % mass. By contrast, the samples ascribed by the archaeologists to the fifth and sixth centuries AD, are characterized by higher manganese and phosphorus contents.
All five puddled pig iron balls were melted from Alpine ores in a shaft kiln and solidified after the liquid phase. The five pig iron balls were produced in the known Roman-era smelting centres in Carinthia, i.e. in the region around Hüttenberg.
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Preßlinger, H., Glaser, F., Commenda, C. et al. Roheisen – eine Handelsware zur Stahlerzeugung in den römerzeitlichen Schmieden. Berg Huettenmaenn Monatsh 161, 137–142 (2016). https://doi.org/10.1007/s00501-015-0394-x
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