Die Inzidenz der Migräne beträgt 6–8% für Männer und 12–14% für Frauen. Die Attacken gehen mit pulsierenden, pochenden, halbseitigen Kopfschmerzen und vegetativen Begleiterscheinungen einher. Bei ca. 15% der Patienten kommt es vor den Kopfschmerzen zu einer Aura, meist mit visuellen Symptomen.
Leichte und mittelschwere Migräneattacken werden mit der Kombination eines prokinetischen Antiemetikums wie Metoclopramid oder Domperidon und einem ausreichend dosierten Analgetikum (Azetylsalizylsäure, Paracetamol, Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac) behandelt. Mittelschwere und schwere Migräneattacken werden mit den modernen 5-HAT 1B/D -Rezeptoragonisten (“Triptane”) behandelt. Die Kombination eines Antiemetikums und Ergotamintartrat ist weniger wirksam als die “Triptane”.
Patienten mit häufigen oder schweren Migräneattacken benötigen eine medikamentöse und nicht-medikamentöse Prophylaxe. Medikamente der ersten Wahl sind die Beta-Rezeptorenblocker Metoprolol oder Propranolol und der Kalziumantagonist Flunarizin. Substanzen der zweiten Wahl sind Valproinsäure und nicht-steroidale Antirheumatika. Bei den nichtmedikamentösen Therapien sind multimodale Therapieansätze, die Techniken der progressiven Muskelrelaxation, kognitive Techniken, Stress- und Reizverabreitungstraining und Schmerzbewältigungstechniken verbinden, sowie die Sporttherapie (aerobes Ausdauertraining) wirksam.
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Diener, H., Brune, K., Gerber, WD. et al. Therapie der Migräneattacke und Migräneprophylaxe . Schmerz 14, 269–283 (2000). https://doi.org/10.1007/s004820070035
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