Anhang
Kriterien der methodischen Qualität der analysierten randomisierten, kontrollierten Studien (RCT; [10, 13])
1. Randomisierung (systematischer Selektionsfehler)
Ein niedriges Risiko für einen systematischen Selektionsfehler besteht, wenn die Untersucher die Methode der zufälligen Verteilung der Patienten auf eine Therapie- und eine Kontrollgruppe durch folgende Methoden beschreiben: Tafel mit zufällig angeordneten Zahlen, computergenerierte Zufallszahlen, Münze werfen, Karten oder Umschläge mischen, würfeln, Lose ziehen. Es besteht ein hohes Risiko für einen systematischen Selektionsfehler, wenn die Verteilung nach geraden oder ungeraden Zahlen des Geburtsdatums, dem Aufnahmedatum ins Krankenhaus oder der Krankenhausnummer bzw. nach der Entscheidung des Arztes, Wunsch des Patienten, einem Labortest oder der Verfügbarkeit der Intervention erfolgte.
2. Geheimhaltung der Behandlungszuordnung (systematischer Selektionsfehler)
Ein niedriges Risiko eines systematischen Selektionsfehlers besteht, wenn Teilnehmer und Untersucher die Behandlungszuordnung nicht vorhersehen konnten, weil eine der folgenden oder vergleichbare Methoden gewählt wurde, um die Behandlungszuordnung geheim zu halten: zentrale Behandlungszuordnung (z. B. Telefon, internet- oder apothekenkontrollierte zufällige Behandlungszuordnung); sequenziell nummerierte Behältnisse für Medikamente gleichen Aussehens oder sequenziell nummerierte blickdichte und verschlossene Umschläge. Ein hohes Risiko eines systematischen Selektionsfehlers besteht, wenn Teilnehmer und Untersucher die Behandlungszuordnung vorhersehen konnten, z. B. durch den Gebrauch eines offen zugänglichen Behandlungsplans (z. B. eine Liste mit nach Zufallsprinzip generierten Nummern); Verwendung von Umschlägen ohne ausreichende Sicherheitsvorkehrungen (z. B. Umschläge, die unverschlossen, durchsichtig oder nicht sequenziell nummeriert waren); alternierende oder rotierende Behandlungszuordnung; Geburtsdatum; Fallnummer oder andere explizit nicht versteckte Behandlungszuordnungen.
3. Verblindung der Teilnehmer und des Personals/Behandler (systematischer Durchführungsfehler)
Es besteht ein niedriges Risiko eines Durchführungsfehlers, wenn die Verblindung der Teilnehmer gewährleistet war und es unwahrscheinlich war, dass keine oder eine unvollständige Verblindung stattfand; oder wenn die Autoren der Übersichtsarbeit im Falle einer fehlenden oder unvollständigen Verblindung zur Einschätzung kommen, dass das Ergebnis nicht durch fehlende Verblindung beeinflusst wurde. Es besteht ein niedriges Risiko eines Durchführungsfehlers, wenn die Verblindung des Personals gewährleistet war und es unwahrscheinlich war, dass keine oder eine unvollständige Verblindung stattfand; oder wenn die Autoren der Übersichtsarbeit im Falle einer fehlenden oder unvollständigen Verblindung zur Einschätzung kommen, dass das Ergebnis nicht durch fehlende Verblindung beeinflusst wurde.
4. Verblindung der Auswerter (systematischer Erkennungsfehler)
Es besteht ein niedriges Risiko eines systematischen Erkennungsfehlers, wenn der Auswerter von patientenberichteten Ergebnissen nicht der klinische Untersucher, sondern ein Statistiker ist, der nicht an der Behandlung der Patienten beteiligt war. Es besteht ein unklares Risiko eines systematischen Erkennungsfehlers, wenn keine Einzelheiten darüber berichtet wurden, wer der Auswerter war. Es besteht ein hohes Risiko eines systematischen Erkennungsfehlers, wenn der Auswerter an der Behandlung der Patienten beteiligt war.
5. Unvollständige Ergebnisdaten (systematischer Fehler aufgrund des Verlusts von Teilnehmern)
Es besteht ein niedriges Risiko für einen systematischen Fehler, wenn alle randomisierten Patienten berichtet oder in der Gruppe analysiert wurden, der sie zufällig zugeordnet wurden, und Studienabbrecher nach der Methode der Baseline-observation-carried-forward(BOCF)-Methode (Einsetzen des Werts der Ausgangsmessung für die Datenanalyse) ausgewertet wurden. Es besteht ein unklares Risiko für einen systematischen Fehler, wenn alle randomisierten Patienten berichtet oder in der Gruppe analysiert wurden, der sie zufällig zugeordnet wurden, und Studienabbrecher nach der Last-observation-carried-forward(LOCF)-Methode (Einsetzen des letzten Werts vor Studienabbruch) analysiert wurden. Es besteht ein hohes Risiko für einen systematischen Fehler, wenn keine Intention-to-treat-Analyse [Analysetechnik, bei der die Patienten nach ihrer ursprünglichen Gruppenzuteilung analysiert werden, unabhängig davon, ob sie die zugeordnete (intendierte) Therapieform vollständig, partiell oder gar nicht erhalten haben] durchgeführt wurde oder nur die Teilnehmer ausgewertet wurden, welche die Studien beendeten.
6. Selektive Ergebnisdarstellung (systematischer Berichtsfehler)
Es besteht ein niedriges Risiko eines Berichtsfehlers, wenn ein Studienprotokoll verfügbar ist und alle vorher festgelegten primären und sekundären Endpunkte, die für die Übersichtsarbeit von Interesse sind, in einer vorher festgelegten Weise berichtet wurden; oder wenn es im Falle, dass kein Studienprotokoll verfügbar ist, eindeutig ist, dass alle erwarteten Ergebnisse berichtet wurden einschließlich der vorher festgelegten Ergebnisse (ein überzeugender Text dieser Art ist wahrscheinlich selten). Es besteht ein hohes Risiko eines systematischen Berichtsfehlers, wenn nicht alle vorher festgelegten Ergebnisse berichtet wurden; ein oder mehrere primäre Ergebnisse mit Mess- oder Auswertungsmethoden berichtet wurden, die nicht vorab festgelegt waren; ein oder mehrere primäre Ergebnisse berichtet wurden, die vorab nicht festgelegt waren (unabhängig davon, ob eine Begründung für ihre Verwendung wie ein unvorhergesehenes Ereignis angegeben wurde); eines oder mehrere Ergebnisse, die für die Übersichtsarbeit von Interesse sind, unvollständig berichtet wurden, sodass sie nicht in die Metaanalyse eingeschlossen werden konnten; die Studie keine Werte für einen zentralen Endpunkt berichtet, den man in einer solchen Studie erwarten würde.
7. Gleichheit der Gruppen bei der Ausgangsmessung der Studie (systematischer Selektionsfehler)
Es besteht ein niedriges Risiko für einen systematischen Selektionsfehler, wenn die Gruppen bei der Ausgangsmessung in Bezug auf demografische Daten, Werte der Hauptergebnisse und wichtige prognostische Faktoren gleich waren.