Schmerz in Einrichtungen der stationären Altenhilfe

Zusammenfassung

Ältere Menschen leben in Einrichtungen der stationären Altenhilfe (synonym hier auch Pflegeheim), wenn der notwendige Hilfebedarf ambulant nicht mehr zu realisieren ist. Eine bedeutende Rolle spielt hierbei, dass bei etwa 60 % der Pflegeheimbewohner ein demenzielles Syndrom besteht. Der Schmerz ist ein ebenso häufiges Problem. Er hat Auswirkungen auf Funktionalität und Lebensqualität. Untersuchungen legen eine häufig unzureichende Schmerztherapie nahe. Die Präsentation des Schmerzerlebens ist oft atypisch, die medikamentöse und invasive Schmerztherapie durch Multimorbidität und ein erhöhtes Risiko unerwünschter Wirkungen begrenzt. Nichtmedikamentöse Maßnahmen sind Teil der pflegerischen Handlung, allerdings in der Wirksamkeit bei Pflegeheimbewohnern wenig untersucht. Diese Situation macht eine Abstimmung aller an der Versorgung Beteiligten notwendig, wobei der pflegerischen Schmerzerfassung und der medikamentösen wie auch nichtmedikamentösen Therapie eine besondere Rolle zukommt.

Abstract

Elderly live in nursing homes if the necessary need for care cannot be realized in the home care setting. Dementia syndrome (60 % of nursing home residents) has a prominent role. Pain is a frequent problem in nursing homes, affecting functionality and quality of life. Studies often show inadequate pain therapy. Not only is the presentation of pain often atypical, but pharmacological and invasive pain therapy is limited by multimorbidity and increased risk of side effects. Nonpharmacological pain therapy is part of nursing therapy; however, the effect on nursing home residents has been insufficiently studied. This situation necessitates interprofessional coordination of all team members, in which the nursing pain assessment and the realization of both pharmacological and nonpharmacological pain therapy are very important.