Was bestimmt die unbewussten Vorstellungen vom eigenen Genitale? Wie greifen da weibliche Anatomie und auf die Anatomie projizierte innere Konfliktthemen ineinander? Die Autorin bezieht sich auf die von Bernstein explorierten Angstquellen der weiblich-genitalen Anatomie, besonders darauf, dass die Vagina nicht willentlich zu öffnen und zu schließen ist. Sie stellt die These auf, dass sich besonders dieses angsterregende Moment mit unbewussten prägenitalen Konflikten verbinden kann, sodass – je nach Konfliktthematik – ganz unterschiedliche unbewusste Bilder des eigenen Genitales entstehen. Aus einer vorwiegend triebtheoretischen Perspektive wird anhand von 2 Falldarstellungen gezeigt, welche unbewussten Bilder sich bei oralen und bei analen auf das Geschlecht projizierten Konflikten entwickeln können. Die Verbindung zu Penetrationsängsten wird hergestellt und die Qualität der Penetrationsängste genauer untersucht. Schließlich widmet sich die Autorin der Frage, auf welche Weise die oral und anal gefärbten genitalen Ängste durch eine Penisfantasie abgewehrt werden können, und was die Penisfantasie dann jeweils bedeutet.