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Lebensqualität und Prognose älterer Patienten nach kardiochirurgischen Eingriffen

Life quality and prognosis after cardiac surgery in the elderly

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Zeitschrift für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie Aims and scope

Zusammenfassung

Die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung führt dazu, dass sich zunehmend Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter einer Herzoperation unterziehen. Es stellt sich nun die Frage, inwieweit fortgeschrittenes Alter und Multimorbidität das Früh- und Langzeitergebnis nach Herzoperationen beeinflussen. Die vorliegende Studie ist eine retrospektive Untersuchung. Sie erfasst zwei Kollektive (je 96 Patienten). Gruppe I sind Patienten mit 75 Jahren und älter. Gruppe II sind Patienten im Alter von höchstens 65 Jahren. Um die Aussagefähigkeit zu verbessern, wurde das Vergleichskollektiv so ausgewählt, dass es mit Gruppe I bzgl. der Geschlechtsverteilung und Therapieart identisch ist. Der mittlere Beobachtunszeitraum betrug zwischen 12 und 71 Monaten. Die perioperative Mortalität der älteren Patienten betrug 2,1% (n=2) und die der jüngeren 0% (n=0). Innerhalb des fünfjährigen Beobachtungszeitraumes sind 13,54% (n=13) der über 75-jährigen und 6,25% (n=6) des Vergleichskollektives verstorben. Eine kardiale Todesursache wiesen 53,85% (n=7) der älteren und 66,66% (n=4) der jüngeren auf. Postoperative Komplikationen, wie Herzrhythmusstörungen, neurologisches Defizit, Nachblutung und Infarkt, traten bei den älteren Patienten mit einer Häufigkeit von 17,71% und bei den Jüngeren mit 14,58% auf. Praeoperativ befanden sich 81% der älteren und 63% der jüngeren Patienten im NYHA-Stadium III und IV. Postoperativ waren es in beiden Kollektiven jeweils nur noch 20%. Die Befragung unserer Patienten ergab, dass sich die Selbständigkeit und Mobilität durch die Operation entschieden gebessert hatte, lediglich 6,02% (n=5) der älteren und 4,44% (n=4) der jüngeren Patienten konnten sich aufgrund der Herzerkrankung nicht mehr selbständig versorgen. Insgesamt gesehen beurteilten die älteren Patienten ihr Allgemeinbefinden subjektiv besser als die jüngeren. 92% der älteren und 84% der jüngeren Patienten waren der Meinung, dass ihnen die Herzoperation eine wesentliche Besserung gebracht hat. Die Patienten im Alter von 75 Jahren und älter sprachen sich einstimmig für die Operation aus, bei den Jüngeren würden sich nur 96,66% erneut für die Operation entscheiden. Ziel der operativen Therapie der koronaren Herzerkrankung ist die Reduktion der Beschwerdesymptomatik, die Verbesserung der Lebensqualität und die Erhaltung der Selbständigkeit. Anhand unserer Ergebnisse ist ersichtlich, dass uns dies vorallem auch bei den älteren Patienten gelungen ist. Trotz eines erhöhten prae- und perioperativ Risikoprofils und eines vermehrten pflegerischen Aufwandes bei älteren Patienten werden gute Ergebnisse erreicht.

Summary

Today more and more elderly patients undergo cardiac surgery due to higher life expectancy. This raises the question of how age and morbidity influence early and long-term results after cardiac surgery. This retrospective study looked at two patient collectives similar in gender and medical treatment. Group I included patients 75 years of age or older and group II consisted of patients 65 years of age or younger. There were 96 patients in each group. The average time of surveillance was between 12 and 71 months. The perioperative mortality in group I was 2.1% (n=2) and 0% in group II. The five-year mortality was 13.54% (n=13) in group I and 6.25% (n=6) in group II, respectively. The cause of death was cardiac in origin among 53.85% (n=7) in the older patient collective and 66.66% (n=4) in the younger one. Postoperative complications, such as arrhythmias, myocardial infarctions, neurological deficits and bleeding, occurred in 17.71% of the older patients and 14.58% of the younger ones. Prior to cardiac surgery 81% of group I and 63% of group II had NYHA III and IV. Postoperatively, only 20% in each group remained in NYHA Class III and IV. A patient questionnaire showed that mobility and independence after cardiac surgery improved significantly in both groups. OnIy 6.02% (n=5) of the patients in group I and 4,44% (n=4) in group II were not able to care for themselves after surgery because of their limiting cardiac conditions. Subjectively, 92% of the older patients felt improvement in their symptoms compared to 84% of the younger ones. All patients in group I would undergo heart surgery again but only 96,6% in group II would decide to do so. The goal of coronary bypass surgery is to reduce symptoms, to improve of life quality and to keep the patient independent. Our results show that we were able to succeed especially in the older patient collective despite the higher operative risk profile and the more intensive patient care.

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Eingegangen: 7. August 2000 Akzeptiert: 8. November 2000

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Hickethier, T., Silber, R., Knirk, A. et al. Lebensqualität und Prognose älterer Patienten nach kardiochirurgischen Eingriffen. Z Herz-, Thorax-, Gefäßchir 15, 14–21 (2001). https://doi.org/10.1007/s003980170051

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/s003980170051

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