Am 31.03.2017 hat Herr Professor Friedrich W. Mohr (Abb. 1) „sein Herzzentrum Leipzig – Universitätsklinik“ abgegeben. Dies tat er sicherlich nicht, ohne auf jegliche weitere Aktivität zum Thema Herzchirurgie auch nur im Entferntesten zu verzichten.

Abb. 1
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Prof. Dr. med. Friedrich W. Mohr

In seiner Schaffensperiode Leipzig hat er aus dubiosen Anfangsbedingungen mit einer eher vagen Konstruktion zwischen Rhön-Klinikum und Universität Leipzig ein internationales Herzzentrum mit Weltruhm entwickelt: eines der größten Herzzentren in Europa mit bis zu 6000 Herzoperationen/Jahr, einen überregionalen und internationalen Anlaufpunkt für Patienten, Ärzte und Spezialisten sowie eine Innovationsschmiede für neue wegweisende Techniken. Im Vordergrund der Innovationen stehen die minimalinvasive Mitralklappe, die Transkatheter-Aortenklappe und das Potenzial des Roboters in der Herzchirurgie. Das sind die ausgewählten Highlights der praxisnahen Herzmedizin von Professor Mohr. Darüber hinaus imponiert besonders die durch ihn getragene wissenschaftliche Weiterentwicklung der Herzchirurgie in Studien und Trials „over the whole field“, mit Weltspitzenpositionen in „Synergy between PCI with Taxus and Cardiac Surgery (SYNTAX)“ und „German Aortic Valve Registry (GARY)“.

Prof. Dr. Friedrich W. Mohr verdanken wir ein internationales Herzzentrum mit Weltruhm

Begleitet wurde dieses an sich schon ausfüllende Arbeitsprogramm von Professor Mohrs starkem berufs- und wissenschaftspolitischem Engagement. An erster Stelle zu nennen sind hier die Präsidentschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und European Association of Cardiothoracic Surgery (EACTS). Aber sein zentraler Wirkungskreis erreichte ebenso die Society of Thoracic Surgeons (STS), die American Association for Thoracic Surgery (AATS), die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK), die European Society of Cardiology (ESC), die Food and Drug Administration (FDA) und viele mehr.

Auch in den Relaunch der Zeitschrift für Herz‑, Thorax- und Gefäßchirurgie war Friedrich Mohr, der „Fitti“ für engste Langzeitfreunde, maßgeblich involviert.

Für Einzelheiten zu Professor Mohrs beruflicher Laufbahn verweisen wir ausnahmsweise auf die Konkurrenz: das Thieme-Sonderheft vom April 2017, The Thoracic and Cardiovascular Surgeon, Ausgabe S 03, Volume 65, S. 143–218.

In jedem Fall vom HTG-Team: „thumbs up, deep respect and congratulations“.

Stellvertretend

Jochen Cremer