Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die Intention des vorliegenden Schwerpunkthefts ist, über wichtige osteologische Aspekte zu informieren und damit zu einer verbesserten Versorgung unserer Patienten beizutragen. Es werden insgesamt 5 praxisrelevante osteologische Themen behandelt, die uns im klinischen Alltag immer wieder begegnen.

Der erste Beitrag von Frau Prof. Dr. med. Monika Reuss-Borst beschäftigt sich mit der Osteomalazie, einer Mineralisationsstörung der Knochenmatrix. Das klinische Bild imponiert sehr facettenreich mit quälenden Skelettschmerzen (Pseudorheumatismus) und begleitenden Myopathien, rascher Muskelermüdbarkeit und watschelndem Gangbild.

Die pharmakogene Osteoporose jenseits von Glukokortikoiden wird durch Prof. Dr. med. Dr. phil. Peter Kann dargestellt. Hauptaugenmerk gilt dabei Protonenpumpenblockern, Glitazone und Diuretika, die eine Knochendichteminderung verursachen oder zumindest teilweise verursachen können.

Frau PD Dr. med. Gabriele Lehmann informiert über chronische Nierenerkrankungen mit konsekutiven Störungen des Knochenstoffwechsels und mögliche Therapieoptionen. Gerade dieses Thema wird im Praxisalltag oft von therapeutischer Unsicherheit begleitet.

Osteologische Kenntnisse verbessern die Versorgung des Rheumapatienten

Auf sekundäre Osteoporoseformen und Besonderheiten der Diagnostik im Kindes- und Jugendalter fokussiert PD Dr. med. Oliver Semmler in seinem Beitrag. Dieser Artikel ist von besonderem Interesse, da rheumatologisch tätige Ärzte zwar Kenntnisse über die vom Dachverband Osteologie verfasste Leitlinie der Osteoporose im Erwachsenenalter haben, meist jedoch nur begrenzte Informationen über die Besonderheiten im Kindes- und Jugendalter.

Schließlich fasst Frau Dr. rer. nat. Elena Neumann aktuelle Kenntnisse zur Thematik Entzündung und Knochenmetabolismus zusammen. In diesem Artikel werden die am Knochenstoffwechsel beteiligten Zellen, die molekularen Mechanismen sowie die pathophysiologischen Stoffwechselwege des Knochenmetabolismus im Rahmen des Entzündungsprozesses dargestellt.

Mir als vornehmlich klinisch tätigem Arzt und Vertreter der patientenzentrierten Forschung ist es eine besondere Freude, dieses ehrgeizige Schwerpunktheft anvertraut bekommen zu haben. Ich bin sehr dankbar, dass ich ausgewiesene Experten überzeugen und gewinnen konnte.

Ihnen wünsche ich auch im Namen der Autoren viel Freude bei den anregenden Artikeln und eine erfolgreiche Umsetzung der neuen Informationen im Praxisalltag.

Ihr

Univ.-Prof. Dr. med. Uwe Lange