Zusammenfassung
Das DRG-System 2008 bringt erneut viele Veränderungen für rheumatologische Fachabteilungen. Der folgende Beitrag stellt die wesentlichen allgemeinen und rheumatologiespezifischen Änderungen im G-DRG-System, den Diagnose- und Prozedurenklassifikationssystemen sowie für die Abrechnung für 2008 vor. Da das G-DRG-System nur als Umverteilungsinstrument genutzt wird, muss jedes Krankenhaus mit Hilfe eines Übergangs-Groupers anhand der eigenen Daten analysieren, welche ökonomischen Auswirkungen die Veränderungen haben. Rheumatologische Fachabteilungen können je nach individuellem Leistungsspektrum zu den Gewinnern oder Verlierern der Systemanpassung gehören. Von der Umverteilungswirkung des G-DRG-Systems zu trennen ist der Anpassungsdruck, der durch die inadäquate Refinanzierung gestiegener Kosten im Gesundheitssystem entsteht.
Abstract
The G-DRG system 2008 once again brings many changes to rheumatological departments in Germany. The following article presents the main general and specific changes in the G-DRG system, as well as in the classification systems for diagnoses and procedures and in invoicing for 2008. Since the G-DRG system is only a tool for the redistribution of resources, every hospital needs to analyze the economic effects of the system by applying the G-DRG transition grouper to its own cases. Depending on their clinical focus, rheumatological departments may experience positive or negative effects from the system’s application. The strain placed on hospitals by the inadequate funding of increased costs needs to be assessed separately from the effects of redistribution by the G-DRG system.
Abbreviations
- CCL:
-
Komplikations- und Komorbiditätsstufe („Complication and Comorbidity Level“). Schweregradbewertung von einzelnen Nebendiagnosen
- DIMDI:
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Deutsche Institut für Medizinische Dokumentation und Information. Dem Bundesministerium für Gesundheit unterstellte Behörde, die u. a. die Klassifikationssysteme ICD-10-GM und OPS pflegt
- DKR:
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Deutsche Kodierrichtlinien
- FPV:
-
Fallpauschalenverordnung. Enthält die Abrechnungsregeln und als Anhang den Fallpauschalen- und Zusatzentgeltkatalog
- FAQ:
-
„Frequently Asked Questions“
- G-BA:
-
Gemeinsamer Bundesausschuss. Erlässt Beschlüsse und Richtlinien zu einer Vielzahl von Angelegenheiten der gesetzlichen Krankenversicherung. Er steht unter der Rechtsaufsicht des Bundesministeriums für Gesundheit
- ICD-10-GM:
-
„International Classification of Diseases“. Anpassung der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (10. Revision) an die Erfordernisse der deutschen Abrechnungssysteme („German Modification“)
- InEK:
-
Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus. Institut der Selbstverwaltungspartner, das für die Weiterentwicklung des G-DRG-Systems verantwortlich ist
- KHEntgG:
-
Krankenhausentgeltgesetz
- Kobra:
-
Kontinuierliches Outcome-Benchmarking in der rheumatologischen Akutversorgung. Professionell moderierter Benchmarking-Prozess, in dem nach Messung von Patientenzufriedenheit, Ergebnisqualität und anderen Qualitätskriterien gemeinsame Ziele für die rheumatologische Akutversorgung definiert und durch den gegenseitigen konstruktiven Austausch Lösungsmöglichkeiten zur Zielerreichung vermittelt werden
- MDC:
-
„Major Diagnostic Category“ (Hauptdiagnosekategorie). Meist über die Hauptdiagnose definierte und in der Regel organbezogene Gruppe von G-DRGs
- NUB:
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Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden. Additive Vergütungskomponente des G-DRG-Systems für Innovationen (nach §6 Abs. 2 KHEntgG), die jährlich von jedem Krankenhaus individuell beim InEK beantragt werden muss
- OPS:
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Operationen- und Prozedurenschlüssel (nach §301 SGB V)
- PCCL:
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Patientenbezogene klinische Komplexitätsstufe („Patient Clinical Complexity Level“). Schweregradbewertung eines Gesamtfalls basierend auf der Nebendiagnosenkodierung (s. auch CCL)
- Prä-MDC:
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„Hauptdiagnosekategorie“ (MDC), in die meist hoch aufwändige Fälle vor Zuordnung zu einer organbezogenen MDC gruppiert werden
- SGB V:
-
Sozialgesetzbuch, Fünftes Buch
- VRA:
-
Verband Rheumatologischer Akutkliniken e. V.
- ZE:
-
Zusatzentgelt. Additive Vergütungskomponente des G-DRG-Systems für eng begrenzte Ausnahmen. Kann zusätzlich zu einer G-DRG abgerechnet werden
Literatur
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Fallpauschalenvereinbarung (FPV) mit Fallpauschalenkatalog 2007 und 2008, http://www.g-drg.de
Report-Browser der Kostenkalkulationsdaten G-DRG V2005/2007, V2006/2008 sowie der § 21-Daten (2005/2006), siehe http://www.g-drg.de
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Projektbericht Outcome Benchmarking in der Rheumatologischen Akutversorgung (2007) Schüling, Münster
Interessenkonflikt
Der korrespondierende Autor gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
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Fiori, W., Lakomek, HJ., Buscham, K. et al. Das G-DRG-System 2008. Z. Rheumatol. 67, 241–251 (2008). https://doi.org/10.1007/s00393-008-0280-y
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