Die Therapie der ankylosierenden Spondylitis und der undifferenzierten Spondyloarthritis mit TNFα-Antagonisten

Zusammenfassung.

Die Gruppe der Spondyloarthritiden (SpA) gehören mit einer Prävalenz von 0,6–1,9% zu den häufigsten entzündlich rheumatischen Erkrankungen. Die ankylosierende Spondylitis (AS) und die undifferenzierte Spondyloarthritis (uSpA) sind die häufigsten Erkrankungen innerhalb der Gruppe der SpA. Frauen erkranken etwa gleichhäufig wie Männer, deren Erkrankungsverlauf ist aber meist leichter. Schwere Verlaufsformen der AS treten bei etwa einem Drittel der Patienten auf und haben ähnlich deutliche Auswirkungen auf die körperliche Funktionsfähigkeit und Lebensqualität der betroffenen Patienten wie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis. Die AS beginnt durchschnittlich aber 20–30 Jahre früher. Damit wird klar, dass die AS nicht nur zu erheblichen gesundheitlichen, sondern auch zu relevanten sozioökonomischen Belastungen führt.

Nach Jahrzehnten des Stillstands in der Entwicklung innovativer therapeutischer Möglichkeiten zur Behandlung der SpA, gibt es jetzt erstmals Grund zur Hoffnung, durch die Anti-TNFα-Therapie nicht nur die Entzündung und die daraus resultierende klinische Symptomatik zu verbessern, sondern möglicherweise auch das Fortschreiten der Erkrankung zu verhindern und die Krankheitslast wirksam zu reduzieren. Hierfür sprechen nicht zuletzt auch die Ergebnisse jüngster kernspintomographischer Verlaufsuntersuchungen.

Der nachfolgende Artikel gibt einen Überblick über den aktuellen Stand der Studienergebnisse. Der gegenwärtige Kenntnisstand hinsichtlich der Wirkungen und der Nebenwirkungen wird dargestellt und es wird über die bisherigen Erfahrungen mit unterschiedlichen Dosierungen berichtet. Vor dem Hintergrund der in diesem Jahr zu erwartenden Zulassung von Infliximab und Etanercept für die Indikation AS wurden internationale Richtlinien zur Indikationsstellung, Durchführung und Beendigung einer Anti-TNFα-Therapie vorgeschlagen, die hier erstmals vorgestellt werden.

Summary.

The spondyloarthritides (SpA) are common inflammatory rheumatic diseases with an overall prevalence of 0.6–1.9%. Ankylosing spondylitis (AS) and undifferentiated spondyloarthritis (uSpA) are the most common subsets of SpA. Women are almost as frequently affected as men, but the total burden of disease may be similar. At least one third of AS patients are severely affected with impaired function and a poor quality of life similar to patients with rheumatoid arthritis. However, AS starts 20–30 years earlier in life. Thus, AS has a relevant socioeconomic impact on society.

After decades of no progress concerning treatment options in SpA, there is now accumulating evidence that the new anti-TNFα agents do not only reduce signs and symptoms of AS caused by inflammation but they may also diminish structural damage. Very recent magnetic resonance imaging (MRI) data of a follow-up study support this assumption.

The following paper reviews the currently available literature on anti-TNFα therapy in AS and uSpA. Efficacy, side effects and experiences with different doses are discussed. In expectation of the approval of infliximab and etanercept for the treatment of active AS international guidelines for initiation, monitoring and discontinuation of these agents have been recently proposed.