Der Heimeintritt alter Menschen und Chancen seiner Vermeidung Ergebnisse einer Repräsentativerhebung in den Einrichtungen der stationären Altenhilfe

Zusammenfassung

Mit dem vorliegenden Beitrag wird die Heimeintrittsrate alter Menschen erstmals auf der Basis retrospektiv erhobener Verlaufsdaten repräsentativ für die Bundesrepublik Deutschland analysiert. Die Analyse beruht auf dem Altenheimsurvey (AHS) und dem Sozio-ökonomischen Panel (SOEP) und bezieht sich auf 5.150 Personen im Alter von 60 Jahren und darüber. Auf dieser Datengrundlage können Aussagen zu einer Reihe bislang nur unzureichend beantworteter Fragen zu den Gründen des Heimeintritts im Alter getroffen werden. Zu den Ergebnissen gehört z.B., 1. daß die Zunahme der Heimeintrittsrate mit dem Lebensalter nur marginal auf die Verschlechterung des Gesundheitszustands und die sich verringernden sozialen Beziehungen zurückzuführen ist, 2. daß die höhere Heimeintrittsrate von Frauen allein mit ihrer häufigeren Verwitwung zu erklären ist und 3. daß die Bedeutung von nichtfamilialen Netzwerkbeziehungen für einen späteren Heimeintritt sehr gering ist.

Summary

In this study the rate of institutionalization in old age for the first time is analyzed on a retrospective data set: the Altenheimsurvey and the Socio-Economic Panel Survey. The study relies on 5,150 persons aged 60 and over. Based on these data, a variety of insufficiently answered questions were analyzed. Among the results, (1) the age increase of the institutionalization rate relies only to a minor extend on declining health and declining social networks, (2) the higher institutionalization rate of women is entirely ascribed to widowhood, and (3) non-familiar social networks are of minor importance.