Zusammenfassung
In der alternden Gesellschaft ist die Förderung der Teilhabe älterer Menschen ein zentrales altenpolitisches Anliegen. Es stellt sich die Frage, inwieweit hochbetagte Menschen hierbei berücksichtigt werden. Angesichts der quantitativen Zunahme der Hochaltrigkeit sind die Erhaltung und Stärkung der sozialen Integration und die Beteiligung sehr alter Menschen von zunehmender Bedeutung. Auf der Basis einer Literaturanalyse und vor dem Hintergrund einer geragogischen Perspektive erfolgt eine Annäherung an das Thema, indem relevante empirische Befunde zum hohen Alter dargestellt, das Konzept des aktiven Alterns als Bezugsrahmen für die Teilhabe hochaltriger Menschen diskutiert sowie Perspektiven für die geragogische Forschung und Praxis aufgezeigt werden.
Abstract
In an ageing society one central aim is to promote participation of older people. The question is to what extent the oldest old are included in this discourse. The increase in the number of the oldest old emphasizes the importance of their social integration and participation. This article is based on a literature analysis and includes a geragogic point of view. It presents empirical results, discusses the concept of active ageing for the oldest old and provides research perspectives and recommendations for geragogic practice.
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Einhaltung ethischer Richtlinien
Interessenkonflikt
B. Bertermann gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
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Bertermann, B. Geragogische Herausforderung der Hochaltrigkeit. Z Gerontol Geriat 47, 552–556 (2014). https://doi.org/10.1007/s00391-014-0813-8
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